Was wäre, wenn? Tops und Flops der xG-Tabelle in der 2. Bundesliga 2024/25!

Die laufende Zweitliga-Saison liefert erneut alles, was man als Fußballfan liebt: Packende Duelle, dramatische Wendungen, Spannung pur bis zum letzten Spieltag – und natürlich eine gesunde Portion Chaos. Doch während die klassische Tabelle Woche für Woche über Aufstiegshoffnungen und Abstiegssorgen entscheidet, werfen die fortschrittlichen xG-Metriken ein völlig neues Licht aufs Geschehen.

Magdeburg als größter Überflieger

Der 1. FC Magdeburg gilt nicht nur in der klassischen Tabelle als eine der größten positiven Überraschungen der Saison. Tatsächlich schneidet das Team von Christian Titz in der xG-Tabelle noch besser ab - mit sechs Punkten mehr als erwartet. Zwar holte der Karlsruher SC einen Punkt mehr, doch das Gesamtbild spricht klar für Magdeburg: Denn 7,3 erzielte Tore mehr und 6,1 zugelassene Gegentore weniger als erwartet sind zweifellos Werte, die sich schwer übertreffen lassen.

Solch starke Statistiken spiegeln sich insbesondere in den Aufstiegschancen der Magdeburger wider. Sollte man die seriösen Buchmacher jetzt besuchen, wird man feststellen, dass Magdeburg – trotz der geringen Punkteunterschiede zur Konkurrenz – die besten Chancen im Aufstiegsrennen hat. Die aktuelle Form sowie das Restprogramm könnten aus Magdeburger Sicht zwar besser aussehen, aber die bärenstarken xG-Statistiken sind definitiv ein großer Grund für Optimismus vor dem Saisonfinale – sowohl bei den Fans als auch bei Wettfreunden.

Torfabrik von Miroslav Klose in Nürnberg

Es sind noch lange nicht nur die Mega-Transfers, mit denen sich der 1. FC Nürnberg in der laufenden Saison von der Konkurrenz abhebt. Der ehemalige Top-Stürmer Miroslav Klose scheint es geschafft zu haben, seinen ausgeprägten Torinstinkt auf sein Team zu übertragen - und den Club in eine wahre Torfabrik zu verwandeln. Zwar gibt es mehrere Vereine mit mehr erzielten Treffern, doch kein anderer nutzt die Chancen so effizient wie Nürnberg – mit knapp 11 geschossenen Toren mehr als laut xG-Werten zu erwarten wäre. Die nächsten Verfolger - HSV (+7,9), Magdeburg (+7,3) und Elversberg (+6,0) - liegen weit dahinter, wodurch Nürnbergs Statistiken umso beeindruckender macht.

Defensivfestungen von Ulm und Hannover

Auch man es vielleicht nicht vermuten würde: Die größten Aufstiegskandidaten - HSV (-4,1), Köln (-2,6) und Magdeburg (-6,1) – stellen nicht die besten Defensiven laut xG-Statistiken. Dieser schmeichelhafte Titel geht nämlich an Hannover 96, der bislang 7,8 Gegentore weniger kassierte als erwartet. Das Team von Andre Breitenreiter hat zudem mit 33 zugelassenen Gegentoren die beste Defensive der Liga. Trotz schwacher Offensivwerte (nur 36 erzielte Tore; 8,7 weniger als erwartet) darf man sich in Hannover deshalb weiterhin berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Der Spitzenreiter in Sachen xG-Defensive dürfte jedoch viele überraschen – schließlich rechnet man nicht damit, dass ein so kompaktes Team tief im Abstiegskampf steckt. Gemeint ist damit der SSV Ulm, der bislang 38 Gegentore kassierte - sogar 8,5 weniger als laut xG-Modell erwartet. Hätten sich Offensive (3,3 erzielte Tore weniger als erwartet) und Punkteausbeute (-6 Punkte) positiver entwickelt, müsste sich Ulm wohl keine Sorgen um den Klassenerhalt machen.

Darmstadt, Münster und Paderborn hoch oben in der Flopliste

Der SSV Ulm ist nur einer von mehreren Clubs, die laut xG-Metriken eine deutlich erfolgreichere Saison haben sollten. Das Rampenlicht in dieser Hinsicht nehmen Darmstadt und Preußen Münster ein – mit jeweils 10 Zählern weniger auf dem Konto als erwartet. Während sich bei Darmstadt vor allem die Defensive als Schwachstelle entpuppte (+9,5 Gegentore), hadert Abstiegskandidat Münster in erster Linie mit seiner Offensive – 7,9 erzielte Tore weniger als prognostiziert sind ein alarmierender Wert.

Würde man ausschließlich nach den xG-Statistiken urteilen, hätte der SC Paderborn definitiv keine Probleme mit dem Aufstieg. Doch der tatsächliche Tabellenstand spiegelt das nicht wider, da Paderborn in sämtlichen wichtigen Kategorien negative xG-Statistiken vorweist – 1,5 Tore weniger erzielt, 6,2 Gegentore mehr kassiert und insgesamt sechs Punkte weniger gesammelt als erwartet. Angesichts dessen ist klar, dass man in Paderborn mit der aktuellen Tabellensituation auf ganzer Linie zufrieden sein muss.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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