96-Chaos: Zuber gewinnt vor Gericht und ist wieder Sportchef

Die großen Unruhen hinter den Kulissen von Hannover 96 gehen weiter. Und wie! Seit Mittwochvormittag haben die Roten auf einmal zwei Sportchefs. Denn der ehemalige sportliche Leiter Gerry Zuber hat vor Gericht gewonnen. Seine Freistellung ist unwirksam und er muss bis Sommer weiterbeschäftigt werden. Nun stehen er und sein Nachfolger Marcus Mann unter Vertrag. Zudem muss 96 dem 47-Jährigen mindestens rund 70.000 Euro nachzahlen.
Zuber könnte an den Schreibtisch zurück
Am Mittwoch, um 8 Uhr stand die Entscheidung: "Die Beklagte wird verurteilt, den Kläger bis zum 30. Juni 2023 als Sportdirektor der Lizenzspieler-Mannschaft zu beschäftigen. Die Freistellung ist unwirksam", wird Richterin Christin Kloy vom Arbeitsgericht Hannover von der "Bild" zitiert. Damit ist Gerry Zuber wieder Sportchef bei Hannover 96. Der 47-Jährige hatte gegen seine Freistellung vom Juni 2021 geklagt und gewonnen.
Zuber könnte das Urteil "vollstrecken". Heißt, er würde wieder in den Geschäftsräumen am Schreibtisch sitzen. Kloy: "Hannover muss Herrn Zuber beschäftigen – wenn er das möchte." Dann wäre Marcus Mann, dessen Vertrag bis 2027 läuft, zumindest teil-entmachtet, ist er schließlich der Nachfolger Zubers. Und nun ist sein Vorgänger wieder im Amt.
Hannover droht sechsstellige Zahlung
Außerdem bekommt Zuber insgesamt 68.894 Euro nachträglich ausgezahlt. Diese Summe ergibt sich unter anderen durch zurückgehaltene Prämien. Und es könnte noch mehr werden. Noch nicht entschieden hat das Gericht bezüglich einbehaltener Corona-Kürzungen des Vereins. Das sind insgesamt 31.802 Euro, heißt es.
Für diesen Sachverhalt wird eine mündliche Verhandlung angesetzt, deren Termin noch nicht feststeht. Dann müsste auch Geschäftsführer Martin Kind vor Gericht erscheinen. "Wenn er sich weigert, würde das entsprechend bewertet werden", so Kloy.