2:0, 2:3, 4:3 - HSV gewinnt Spektakel in Paderborn!

Was für eine Achterbahnfahrt! Der Hamburger SV gewann am Montagabend das Top-Spiel der 2. Bundesliga, das selten seinem Titel gerechter wurde. Protagonisten des Abends waren Unglücksrabe Klaus Gjasula und Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde, die eine Fahrt zum 4:3-Sieg gegen Paderborn überhaupt erst möglich machten. Und auch Cheftrainer Daniel Thioune spielte buchstäblich mit.

"Wollten für Klaus gewinnen"

Mit seinem 121. Zweitliga-Treffer stellte Simon Terodde in der 24. Spielminute auf eine 2:0-Führung für den HSV, schon zu diesem Zeitpunkt stellte der neue Torjäger der Elbstädter den ewigen Rekord von Sven Demandt als bester Torschütze der Spielklasse ein. Später holte sich Terodde die alleinige Führung mit einem weiteren Tor, doch vorher stand Teamkollege Klaus Gjasula im Fokus - denn mit zwei Patzern brachte der Ex-Paderborner den Gegner aus Ostwestfalen wieder ins Spiel. Auch Cheftrainer Daniel Thioune kritisierte: "Die drei bis vier Minuten nach dem Elfmeter haben mir gar nicht gefallen. Da waren wir nachlässig, haben im Spielaufbau Fehler gemacht, die man nicht braucht. Da dürfen wir den Kopf nicht so verlieren."

Plötzlich gingen die Hausherren nämlich in Führung. Thioune änderte in der Halbzeitpause die Ausrichtung, hielt aber an seinem Unglücksraben fest. Der leitete dann auch den Angriff zum erneuten Ausgleich ein. "Das war eine Reaktion der Mannschaft: Sie wollten für Klaus das Spiel gewinnen. Mehr musste ich dann auch gar nicht mehr sagen", ließ Thioune in die Halbzeitansprache einblicken. Weil Aaron Hunt schließlich per Elfmeter in der Schlussphase den Siegtreffer erzielte, fiel Gjasula "ein ganzer Felsen" vom Herzen: "Das Team hat es dann aber herumgerissen und es macht mich glücklich, dass wir uns als solch ein starkes Team präsentiert haben."

Geschichten für den "Partykeller"

Die Führung hergeschenkt, aber zurückgeholt: Der Hamburger SV holte mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel als einziges Team der Liga die volle Punktausbeute. Rekordtorjäger Simon Terodde blieb bodenständig und setzte den Erfolg der Mannschaft über die eigene Bestmarke. Am "Sky"-Mikrofon flaxte der 32-Jährige: "Sicherlich kann man in fünf oder zehn Jahren mal zurückblicken. Dann kann man mit seinen Jungs irgendwo im Partykeller sitzen, ein Bierchen trinken und dann darüber sprechen."

Für einen weiteren kuriosen Lacher sorgte SCP-Verteidiger Marcel Correia schon in der Partie. Der Innenverteidiger spielte einen Ball auf die rechte Außenbahn, der Pass landete allerdings genau in den Füßen von HSV-Coach Daniel Thioune - den Correia in seinem schwarzen Pullover schlicht verwechselte. "Ich war ein wenig überrascht", grinste der Fußballlehrer, der den Ball direkt an die Paderborner zurückgeben ließ. "Marcel Correia hat mich für Frederic Ananou gehalten. Aber er hat mir den Ball sauber in den tiefen Fuß gespielt." Anschließend zog sich Thioune eine helle Jacke über, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Auch eine kleine Anekdote für den Partykeller.

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