Vor 57.000 Zuschauern: HSV kann Pokal-Geschichte schreiben

Zum ersten Mal seit elf Jahren könnte mit dem Hamburger SV ein Zweitligist ins DFB-Pokalfinale einziehen. Zuvor müssten die Elbestädter aber noch den SC Freiburg aus dem Turnier werfen. Vor ausverkauftem Haus wollen Tim Walter und seine Mannschaft einem Champions League-Kandidaten mutig gegenübertreten.

Zum ersten Mal ausverkauft

Am heutigen Dienstagabend (20:45 Uhr) gehen die Flutlichter im Hamburger Volksparkstadion an. Vor 57.000 Zuschauern kämpft der letzte verbliebene Zweitligist im DFB-Pokal dann um das Finalticket. Möglicherweise geht der HSV wieder bis ins Elfmeterschießen, wie es schon in den letzten drei Runden der Fall war. Klar ist, dass Tim Walter und seine Mannschaft im ungleichen Duell mit dem SC Freiburg nur gewinnen können. "Wir haben Bock auf dieses Spiel. Es ist eine perfekte Plattform. Wir haben das erste Mal seit zwei Jahren ausverkauftes Haus", freute sich der Cheftrainer auf das Pokal-Highlight.

Das ausverkaufte Haus treibt die Elbestädter an. "Das ist eine besondere Konstellation, die wir uns zu nutzen machen wollen. Es ist ein wunderbares Gefühl. Es ist etwas Besonderes", so Walter. In Unruhe lässt sich der 46-Jährige nicht versetzten, obwohl die Favoritenrolle an diesem Abend einmal mehr eindeutig zu sein scheint. "Aber unsere Herangehensweise bleibt immer die gleiche: Wir wollen Spiele gewinnen!", bleibt der HSV-Coach mutig. "Hinzu kommt, dass wir 57.000 Zuschauer im Rücken haben, die uns bedingungslos unterstützen. Das pusht die Jungs extrem."

"Sind der Herausforderer"

Vor elf Jahren schaffte es zuletzt der MSV Duisburg als Zweitligist ins Endspiel. Weil die Zebras das damalige Halbfinale gegen Liga-Konkurrent Energie Cottbus bestritten, war schon im Halbfinale klar, dass es ein Klub aus dem Unterhaus in die letzte Runde schaffen würde. Nun bekommt der HSV die Chance. "Freiburg ist auf dem Weg in die Champions League und wir kämpfen noch ein Stück weit um den Aufstieg in die Bundesliga und wollen uns neu erfinden", wog Walter die Ist-Zustände der Vereine ab. Doch der HSV-Coach hält auch fest: "Das eine ist die Papierform, das andere die Wahrheit auf dem Platz."

Auf dem Weg ins Halbfinale wurde mit Köln bereits ein Bundesligist aus dem Wettbewerb geworfen. Das kann wieder gelingen, dessen war sich Walter sicher. "Wir sind der Herausforderer. Wir wollen mutig sein und sind überzeugt von uns. Dann wird es auch schwer für den Gegner", erklärte der Fußballlehrer. Nach misslichen Ergebnissen in der jüngeren Vergangenheit schoss sich der HSV am vergangenen Spieltag mit einem 3:0-Sieg gegen Karlsruhe für den Pokal-Hit ein. Die Stimmung in der Stadt und im Umfeld nimmt Walter wohlwollend wahr. "Außerdem höre ich immer wieder, dass wir den eingeschlagenen Weg weitergehen sollen", bekräftigte der 46-Jährige. Zumindest hat dieser Weg bis ins Pokal-Halbfinale geführt. Vielleicht ist es nur der vorläufige Höhepunkt der Saison.

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