"Erwarte starke Mannschaft von Aue": Dotchevs Impuls für FCE

Pavel Dotchev ist ganz offiziell zurück an der Seitenlinie des FC Erzgebirge Aue, um im Abstiegskampf für die Veilchen wiederholt einen Impuls zu setzen. Viele Chancen zur Wende hat der 56-Jährige dafür nicht. Ausgerechnet in seiner Wahlheimat Paderborn erhält der FCE womöglich die letzte Chance, um noch einmal Kräfte zu mobilisieren.
"Auch für Spieler ist es Quälerei"
"Luftlinie wohne ich fünf Minuten vom Stadion entfernt. Es ist für mich eine Art von Heimspiel", erklärte Pavel Dotchev im Rahmen einer ausgedehnten Pressekonferenz, in der sein neuer Status als vorübergehender Cheftrainer bekanntgegeben wurde. Ob der 56-Jährige jetzt eine Dauerlösung auf dem Trainerposten wird, ist offen. Fest steht nur, dass Teamchef Marc Hensel zeitlich durch den Trainerlehrgang stärker eingespannt werden würde, weswegen eine Lösung gefunden werden musste. Nun bereitet Dotchev den FCE als seine Mannschaft auf Paderborn vor.
"Als Trainer kannst du für diese kurze Zeit wenige spielerische Elemente einbringen", sprach Dotchev von den Schwierigkeiten, welche die diese Herausforderung mit sich bringt. Trotzdem hatte der 56-Jährige bereits Ideen. "Wir werden die ein oder andere Umstellung machen. Das heißt aber nicht, dass Marc Hensel vorher alles falsch gemacht hat. Jeder hat seine Sichtweise", so Dotchev, der die Arbeit des bisherigen Teammanagers ausdrücklich lobte. Allerdings wird der Erfolg in Ergebnissen gemessen - und davon hatte Aue zuletzt zu wenig. "Auch für die Spieler ist es Quälerei, solange erfolglos zu sein. Wir brauchen einfach Erfolgserlebnisse", forderte der neue Übungsleiter.
Paderborn als Wundertüte erwartet
Im Hintergrund laufen selbstverständlich schon die Planungen für Worst-Case-Szenarien, die in Aue längst niemanden mehr überraschen. Trotzdem machte Präsident Helge Leonhardt vor dem Spiel in Ostwestfalen deutlich: "Wir schreiben den Klassenerhalt nicht ab, der hat oberste Priorität. Auch, wenn wir von Außen schon abgeschrieben werden." Einzig ein Erfolg in Paderborn könnte die Ansichten verändern. Dazu will sich Dotchev aber nicht zu sehr vom Gegner abhängig machen, sondern auf die eigenen Stärken vertrauen. Er wolle versuchen, der Mannschaft "ein gutes Gefühl zu geben", um befreiter aufzuspielen. Zumal sich Paderborn ohnehin als unberechenbar erweist.
"Der Kollege Lukas Kwasniok rotiert sehr viel. Es ist eine Wundertüte, wie Paderborn jetzt gegen uns spielen würde", machte Dotchev klar, dass ein spielstarker Gegner auf Aue wartet. Dennoch versprach der Coach: "Wir stellen uns nicht hinten rein, um nur zu reagieren und zu verteidigen. Wir müssen selber Fußball spielen. Für Paderborn wird es unangenehmer, wenn sie selbst defensiv arbeiten müssen", erwartete der 56-Jährige. Zugute kommt dem FCE dabei möglicherweise, dass der SCP im eigenen Stadion teils größere Schwierigkeiten offenbarte. "Das ist vielleicht eine minimale Chance für uns. Wir müssen top funktionieren", so Dotchev. Abgesehen von Dirk Carlson (Gelbsperre) und Soufiane Messeguem (Rotsperre) stehen ihm alle Spieler abseits der Langzeitverletzten zur Verfügung. "Ich erwarte eine starke Mannschaft von Erzgebirge Aue", schloss Dotchev seine erste Pressekonferenz als neuer Cheftrainer letztlich voller Zuversicht ab.