Hansa-Coach Glöckner: "Gier nach Punkten und Siegen entwickeln“

Hansa Rostocks neuer Trainer Patrick Glöckner wünscht sich nach dem „gefühlten Sieg“ zu seinem Einstand beim 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg zum Jahresabschluss am Samstag bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig ein echtes Erfolgserlebnis. Atmosphärisch wirkte sich das späte Remis nach zuvor drei Heimpleiten in Folge jedenfalls positiv aus, wie der Coach berichtete.
"Glücksgefühle genießen“
"Das 1:1 war schon eine kleine Trendwende, jetzt wollen wir auch gut aus der Saison und dem Jahr herausgehen“, umschrieb Glöckner in der Spieltags-Pressekonferenz seine Hoffnungen vor seiner ersten Auswärtsreise mit der "Kogge“ und setzte dabei nicht zuletzt auf Impulse eben durch den Last-Minute-Ausgleich gegen Nürnberg: "Fußball lebt ja von Spaß und der Befreiung im Kopf, wenn man nicht verliert.“
Deswegen möchte der Nachfolger von Hansas Aufstiegscoach Jens Härtel den Hebel auch generell mental anlegen: "Es geht ja darum, die Glücksgefühle zu genießen, wenn man sie sich erarbeitet. Daraus kann man eine regelrechte Gier nach Punkten und Siegen entwickeln.“
Dazu soll sein Team auf dem Platz spätestens nach der Winterpause Glöckners Spielphilosophie verinnerlicht haben. "Wichtig ist die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive. Beide Spielrichtungen stimmen. Offensiv geprägt ja, aber mit defensiver Absicherung. Auch wenn bei optimaler Ausrichtung viele Chancen kreiert werden können, möchte ich keinen Harakiri- und Spektakel-Fußball", erläuterte der 45-Jährige seine Vorstellungen.
Bei aller Zuversicht wollte sich Glöckner für den Trip zu den "Löwen“ allerdings noch nicht auf eine Zielvorgabe für das Ende seiner ersten Arbeitswoche festlegen lassen. "Für mich zählt, welche Entwicklung die Mannschaft nimmt und wie schnell diese Entwicklung verläuft“, sagte der Ex-Profi.
Fragezeichen hinter Scherff und Pröger
Ob auch das angeschlagene Duo Lukas Scherff und Kai Pröger in Braunschweig zu den erhofften Fortschritten beitragen kann, steht noch nicht fest. Beide fehlten nach wegen ihrer Blessuren aus dem Duell mit dem "Club“ im Training zunächst noch. "Wir müssen abwarten“, meinte Glöckner.
Ihre Ausfälle würde der Hansa-Chefcoach jedoch nicht als übermäßige Schwächung interpretiert wissen wollen: "Unser Kader ist stark genug. Wenn jemand ausfällt, kann das kein Alibi sein.“
Auch wegen seiner akribischen Beschäftigung mit dem Gegner sieht Glöckner seine Mannschaft gut auf das Match an der Hamburger Straße eingestellt: "Wir wissen, dass sie mit einer gefährlichen Geschwindigkeit spielen können und Robustheit besitzen. Wir selbst müssen vor allem unsere Ballverluste bei Umschaltmomenten reduzieren.“