Herbstmeister Bielefeld: "Mannschaft ist nicht kaputt zu kriegen"

Glanzlos, aber mit einer großen Moral, holte sich Arminia Bielefeld am Freitagabend die vorzeitige Herbstmeisterschaft in der 2. Bundesliga. Ein 2:2-Unentschieden gegen den Karlsruher SC in letzter Sekunde reichte aus, um den Ostwestfalen den inoffiziellen Titel zu bescheren - mehr aber auch nicht, wie die Bielefelder selber sagten.

"Trotzdem meistens Punkte geholt"

In der Nachspielzeit kassierte Arminia Bielefeld den 1:2-Treffer durch einen Fauxpas in der eigenen Abwehrreihe, das Spiel schien verloren. Doch nur wenige Sekunden darauf öffnete Jóan Símun Edmundsson die Türe zur Herbstmeisterschaft - indem er in letzter Sekunde zum Ausgleich einnetzte. "Umso schöner ist es, dass ich heute einen so wichtigen Treffer erzielt habe. Wir haben einmal mehr bewiesen, welche Moral in uns steckt", wird der Nationalspieler aus Färöer, der das Siegtor seinem kürzlich verstorbenen Großvater widmete, auf der DSC-Homepage zitiert.

Spielerisch sei die Partie eine Steigerung gewesen: "Wir haben heute mehr Chancen als in Darmstadt kreiert, waren aber nicht ganz so effektiv – das war natürlich frustrierend, aber am Ende freuen wir uns über den Punkt." Der 28-Jährige betonte die "super Mentalität im Team" - obwohl er selbst noch gar nicht so lange dort wäre. Auch der Faktor, dass die Bielefelder oftmals Punkte nach Rückstand holen, imponierte Edmundsson: "Wir waren öfter schon in Rückstand in dieser Saison und haben trotzdem meistens Punkte geholt." Und damit soll der Nationalspieler Recht behalten, denn Bielefeld holte bislang acht Zähler nach Rückstand - nur Karlsruhe ist besser.

Neuhaus lobt Mentalität

Weil der Hamburger SV im Parallelspiel eine Niederlage kassierte, sind die Bielefelder nun in der Hinrunde nicht mehr vom Thron zu stoßen. "Das Wort Herbstmeister hört sich natürlich gut an", fand daher auch Innenverteidiger Amos Pieper, doch der Youngster hätte es auch gerne anders gehabt: "Schöner wären heute aber die drei Punkte gewesen." Dagegen schien das Ergebnis für Trainer Uwe Neuhaus erst einmal zweitrangig zu sein: "Es waren viele Emotionen im Spiel. Die Partie hat wohl allen Spaß gemacht."

Auch dem Gegner sprach er ein Lob aus: "Karlsruhe hat es sehr gut gemacht, sie mussten aber auch viel investieren." Spielerisch sei Neuhaus von seiner Mannschaft dennoch überzeugt gewesen. "Irgendwann mussten wir Druck aufbauen, ohne die Defensive dabei zu vernachlässigen – das haben wir gut gemacht", erklärte der 60-Jährige und verwies ebenso auf die Mentalität seines Teams: "Die Mannschaft ist nicht kaputt zu kriegen. Sie versucht es bis zur letzten Sekunde. Das ist sehr wertvoll und hat uns schon einige Punkte gerettet." Einzig die Heimbilanz sei ein Manko, an dem die Arminia im nächsten Jahr arbeiten wolle - die meisten Punkte wurden auf fremden Plätzen eingefahren. "Es macht Spaß auf die Tabelle zu gucken. Wir genießen die Situation", können sich die Bielefelder Fans allerdings vertrösten lassen.

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