Hertha BSC: Klein wieder Aufsichtsratsvorsitzender

Dr. Torsten-Jörn Klein ist bei Hertha BSC erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates des e.V. worden, teilte der Zweitligist am Donnerstagnachmittag mit. Der Unternehmer bekleidete dieses Amt bereits von 2018-2022 und folgt nun auf den zurückgetretenen Klaus Brüggemann.

"Den harten Weg gemeinsam und geschlossen gehen"

Nach dem Rücktritt, der im Mai 2022 gewählten Aufsichtsratsmitglieder Klaus Brüggemann und Renate Döhmer ist der 59-Jährige Klein in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrats erneut zum Vorsitzenden gewählt worden. Neben dem langjährigen Vorstand der Gruner + Jahr AG gehören dem Kontrollgremium in Ex-Profi Andreas Schmidt (50) und Scott Körber (52) zwei weitere Mitglieder an. "Natürlich freue ich mich sehr, wieder mehr Verantwortung für unseren Verein übernehmen zu dürfen", erklärte Klein. "Ich werde dies mit größtem Engagement ausfüllen, denn mir ist bewusst, dass auch ich eine Mitverantwortung an unserer aktuellen problematischen Lage trage. Jetzt geht es darum, diesen harten Weg gemeinsam und geschlossen zu gehen."

Insbesondere in den vergangenen eineinhalb Jahren war Geschlossenheit eher keine Eigenschaft des Aufsichtsrates. Nach den Aufsichtsratswahlen im Mai 2022 war überraschend Klaus Brüggemann zum neuen Vorsitzenden bestimmt worden, obwohl der in der vorausgegangenen Mitgliederversammlung die zweitwenigsten Stimmen der damals fünf Aufsichtsräte erhalten hatte. Diese Entscheidung überraschte seinerzeit viele.

Brüggemann mit deutlicher Kritik an Präsident Bernstein

Was folgte, waren unübersehbare Differenzen innerhalb der Vereinsführung, die die Zusammenarbeit des Gremiums deutlich belasteten. Unmittelbar vor Herthas Mitgliederversammlung am 15. Oktober trat Brüggemann ebenso zurück wie Aufsichtsratsmitglied Renate Döhmer. Brüggemann ließ es sich aber nicht nehmen, zum Abschied noch einmal deutliche Kritik an Präsident Kay Bernstein zu äußern: "Profifußball funktioniert als alternatives Fanprojekt nicht wirklich", schrieb Brüggemann in einer Erklärung an die Mitglieder. "Kay Bernstein ist privat bestimmt ein netter Mensch, und er hat für einen überragenden Support aus der Kurve gesorgt, er ist aber sichtlich überfordert mit dem Präsidentenamt und erst recht mit einer etwaigen bezahlten CEO-Position."

Vor der Mitgliederversammlung hatte ein Hertha-Mitglied einen Abwahlantrag gegen Brüggemann eingereicht. Der Abstimmung kam Brüggemann, der im November 2022 einen Abwahlantrag im Amt überstanden hatte, mit seinem Rücktritt zuvor. Jetzt ist Brüggemanns Vorgänger Klein auch sein Nachfolger.

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