Im siebten Anlauf! Hamburger SV kehrt in die Bundesliga zurück

Der Hamburger SV ist wieder da! Sieben Jahre nach dem Abstieg kehrt der ehemalige Bundesliga-Dino ins Oberhaus zurück. Mit einem 6:1-Erfolg gegen den SSV Ulm 1846 nutzten die Norddeutschen den ersten Matchball am vorletzten Spieltag, um die große Party im Volksparkstadion zu starten. Ausgerechnet Merlin Polzin führt den HSV nun zurück.
Unübertroffene Offensive
Die Bundesliga-Uhr im Volksparkstadion, sie tickt wieder. Im übertragenen Sinne. Denn das einstige Symbol der Stärke war in den vergangenen Jahren zur Angriffsfläche für Hohn und Spott verkommen und daher bereits vor einigen Jahren abmontiert worden. Sechs Mal scheiterte der Hamburger SV mit fünf verschiedenen Trainern im Aufstiegsrennen. Jetzt führt ausgerechnet Merlin Polzin die Norddeutschen ins Unterhaus zurück, vier Jahre lang war er zuvor als Co-Trainer unter seinen gescheiterten Vorgängern tätig. Elf Siege, sechs Unentschieden und nur drei Niederlagen - mit einem Schnitt von 2,05 Punkten pro Partie gelingt dem 34-Jährigen der Aufstieg mit dem HSV! Der "Frühlings Blues" wurde besiegt, im Volksparkstadion steigt nach dem 6:1 gegen den SSV Ulm 1846 die große Party.
Der HSV hatte aber von vornherein den Matchball vor Augen, den die Hamburger dann auch im Top-Spiel am Samstagabend verwandelten. Damit zeichnen sich die Hanseaten gleichzeitig als beste Rückrunden-Mannschaft aus, was sich als entscheidender Faktor für die Bundesliga-Rückkehr erweist. 76 (!) Tore stehen auf der Habenseite der Norddeutschen, die mit Davie Selke (22 Tore), Ransford Königsdörffer (13 Tore) und Robert Glatzel (neun Tore) ein Trio in der Sturmspitze vorweisen konnte, dass seinesgleichen in der Liga suchte. Mit Jean-Luc Dompé (acht Tore/14 Vorlagen) steht ein weiterer Top-Scorer nur knapp dahinter.
HSV hatte Antworten parat
Anders, als bei bisherigen Rückschlägen im Aufstiegskampf, blieb der HSV in dieser Phase der Saison cool. Einem 0:2 in Paderborn folgte ein fulminantes 4:1 gegen Düsseldorf. Nach dem 1:2 gegen Karlsruhe gab es ein 4:0 gegen Darmstadt. Nur die Niederlage gegen Braunschweig (2:4) weckte kurzzeitig böse Geister, doch insgesamt ließen sich die Hamburger im Endspurt nicht mehr aus der Ruhe bringen. Weil der HSV davon überzeugt war, dass er die Qualität in dieser Saison hatte. Nach dem 33. Spieltag steht fest: dem ist auch so!
Viermal auf Platz 4, zweimal scheiterten die Hamburger in der Bundesliga-Relegation. Nun haben es die Hanseaten endlich geschafft, was im Schnitt in dieser Saison von 56.282 im Volksparkstadion auch am Samstagabend frequentiert wurde. Eine sensationelle Kulisse wird in die Bundesliga zurückkehren, wo sich HSV-Fans bis heute noch an Auftritte von Stars wie Rafael van der Vaart oder Ruud van Nistelrooy erinnern - fast 15 Jahre ist das mittlerweile her. Ehemalige HSV-Spieler wie Vincent Kompany trainieren jetzt den FC Bayern, ehemalige Nachwuchsspieler wie Jonathan Tah, Ermedin Demirovic oder Joshua Vagnoman könnten in der neuen Saison als gestandene Bundesliga-Spieler auf den HSV treffen. Und: Die Hamburger können sich jetzt schon wieder auf Nord-Derbys gegen den SV Werder Bremen und wohl auch gegen den FC St. Pauli freuen.