Karlsruhe: Ohne Aufstiegschance "final" in Aufstiegsform

Im Saisonendspurt avanciert der Karlsruher SC zu einer der Mannschaften der Stunde. Nach allen verspielten Chancen zur Bundesliga-Rückkehr trumpften die Badener auch beim 1:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg sogar nach Ansicht ihres gerne kritischen Trainers Christian Eichner in einer für den Aufstieg notwendig gewesenen Verfassung auf.

"Mannschaft hat Stimme des Trainers verstanden“

"Die Mannschaft“, dozierte Eichner in typischer Manier mit immer wieder fragwürdiger Distanz zu seinem Team, "die Mannschaft hat die Stimme des Trainers final verstanden: Manchmal reicht ein Tor zum Sieg.“

Der 14. Saisontreffer von Igor Matanovic (37.) genügte dem KSC auch zur Verlängerung seiner respektablen Serie: Durch den zweiten Sieg nacheinander und insgesamt 14 Zähler aus den vergangenen sechs Begegnungen ohne Niederlage hat sich Eichners Mannschaft im oberen Tabellendrittel mit nur noch höchst theoretischen Aussichten auf den Aufstiegsrelegationsrang festgesetzt.

Das mithin gewachsene Selbstbewusstsein attestierte Eichner seiner Elf vor allem in der Pressekonferenz nach dem Gastspiel an der Noris besonders für den starken Auftritt vor der Pause: "Die Mannschaft hat alles umgesetzt, was ihr mitgegeben worden ist. Die Tabelle gibt da auch eine geistige Freiheit.“

Abgebrühtheit "hat uns in Vorrunde gefehlt“

Der dritte Auswärtssieg machte aus Sicht des Ex-Profis allerdings auch die Gründe für mehrere unnötige Punktverluste im vorherigen Saisonverlauf deutlich: Die Behauptung eines Vorsprungs wie eben wieder in Nürnberg "!hat uns in der Vorrunde gefehlt. Da haben wir immer ein Tor bekommen, wenn wir eines selbst gemacht haben und drei Tore, wenn wir auch drei Tore geschossen haben“.

Trotz der überschaubaren Bedeutung der Begegnung für seine Mannschaft, die "ihre letzten Wochen in dieser Konstellation genießen soll“, mochte Eichner aber beinahe erwartungsgemäß auch nicht auf Detailkritik verzichten. Vor allem monierte der Coach die mangelnde Zielstrebigkeit in der Offensive: "Wir hatten nicht mehr als ein Tor verdient, so wie wir unsere Angriffe zu Ende gespielt haben.“

Mit Anstand abschließen sollen seine Spieler allerdings die Saison. "Wir werden bei den letzten Schleifen“, sagte Eichner schon mit Blick auf das Auswärtsspiel am Samstag gegen Abstiegskandidat Hansa Rostock, "genauso auftreten wie gegen Nürnberg.“