"Am Ende haben wir Glück": Kwasniok hätte Ausgleich akzeptiert

Der SC Paderborn 07 freut sich über einen 3:2-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth. Zugleich merkte SCP-Coach Lukas Kwasniok jedoch an, dass die Partie wohl anders gelaufen wäre, wenn ein zwischenzeitlicher Ausgleich gegeben worden wäre. So zogen die Ostwestfalen stattdessen davon - und wurden am Ende beinahe für ihre Schläfrigkeit bestraft.
"Das verändert einfach das Spiel"
Branimir Hrgota eroberte den Ball im Mittelfeld gegen Kai Klefisch, woraufhin der Fürther Angriff rollte und die Kugel letztendlich im Paderborner Netz versenkt wurde (33.). Es wäre der 1:1-Ausgleich gewesen, doch Schiedsrichter Michael Bacher erkannte den Treffer nach Sichtung der TV-Bilder nicht an - zum Unverständnis von SCP-Trainer Lukas Kwasniok. "Ich bin direkt nach der Szene zu Alex (Zorniger; Anm. d. Red.) gegangen. Für mich als Fußballer ist das kein Foul gewesen", merkte der siegreiche Coach an. Eine Vorgeschichte mit Bacher hatte Kwasniok ebenfalls.
"Der Kollege hat uns letztes Jahr gegen Düsseldorf in der Nachspielzeit auch ein Foul abgepfiffen. Da rätsel ich immer noch, wo das gewesen ist", so Kwasniok, der seine Aussagen jedoch nicht als Kritik am Schiedsrichter verstanden haben wollte. Vielmehr setzte sich der SCP-Coach für das Verständnis ein, was solche Szenen für die Beteiligten bewirken. "Irgendwann gibt es irgendwo immer Kontakte, das ist so. Ich habe heute leicht reden, weil wir gewonnen haben. Wenn man das nach einer Niederlage macht, dann wird gesagt, 'der sucht nach Gründen'. Nein, das verändert einfach das Spiel."
Auch Kwasniok zu früh zurückgelehnt
Außerdem bringen die Fußballlehrer ihren Spielern bei, dass sie "im richtigen Moment zupacken". So konnte sich Kwasniok zwar über die Entscheidung glücklich schätzen, hätte sie aber vorzugsweise nicht benötigt- "Zu dem Zeitpunkt hätten wir sicherlich auch 2:0 führen können", hielt der SCP-Coach deshalb fest. Nach vier Spielen ohne Sieg, in denen nur zwei Tore für die Ostwestfalen gefallen waren, sei das Selbstbewusstsein nicht groß gewesen. "Wir haben auch mal diesen Standard gebraucht und endlich einen bekommen und verwertet", zeigte sich Kwasniok daher auch erleichtert.
Nach dem dritten Treffer (76.) sei das Gefühl entstanden, dass nichts mehr anbrennen kann - obwohl die negative Bilanz gegen Fürth in der ganzen Woche als schlechtes Omen über den Paderbornern hing. "Es war irgendwie das Motto, dass es durch war. Das muss man ehrlicherweise sagen. So ging es mir, so ging es den Spielern auch", machte Kwasniok keinen Hehl daraus, dass nach dem Fürther Anschlusstreffer plötzlich Hektik drin war. "So wird es auf einmal fahrig und wild, am Ende haben wir Glück." Denn die 3:0-Führung reichte aus, um den einen Treffer besser zu sein. "Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg, der aus meiner Sicht trotzdem ein wenig dreckig war", bewertete Kwasniok somit zutreffend. Das Comeback von Robert Leipertz und der neunte Heimsieg in dieser Saison garnierten das Urteil.