"Mutlos und naiv": Knäbel rechnet mit S04-Profis ab

Der FC Schalke 04 hat einen Befreiungsschlag verpasst und steckt weiterhin in der Krise: Das 1:3 beim SC Paderborn bedeutete bereits die fünfte Niederlage aus den ersten acht Spielen. Das veranlasste Sportvorstand Peter Knäbel zu einer Wutrede, in der insbesondere die Spieler in die Pflicht genommen wurden.

"Ergebnis und Leistung waren ungenügend"

Die Trainerentlassung von Thomas Reis hat ihre Wirkung zumindest vorerst verfehlt: Bei der verdienten 1:3-Niederlage in Paderborn zeigten die Königsblauen erneut einen behäbigen Auftritt und können an diesem Wochenende sogar auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. "Man kann die Situation scheiße nennen, man kann sagen, sie ist unbefriedigend und sie ist höchst gefährlich. Das ist das, was ich denke", sagte der aufgebrachte Sportvorstand Peter Knäbel im Anschluss der Partie bei "Sky". "Wir können uns die ganze Zeit erzählen, wie gut diese Mannschaft ist und wie viel Qualität sie hat und wo sie alle schon gespielt haben und was sie gerne alles wollen. Aber am Ende zählt: Was machen sie mit dem Trikot von dem Verein, der sie bezahlt. Und das ist heute eindeutig zu wenig", ergänzte der Sportchef und nahm damit insbesondere die Spieler in die Pflicht.

Die ganze Mannschaft sei "mutlos" und "naiv" aufgetreten. "Wenn ich in so ein Spiel gehe als Profi, dann weiß ich, worauf es ankommt. Wenn ich in der 43. Minute das Gegentor kriege, dann weiß ich: Gegen einen gut organisierten Gegner kann ich ausgekontert werden. Dann kann ich mich nicht so dämlich anstellen wie die in der 2. Halbzeit", bemängelte ein ungehaltener Knäbel. Letztendlich "zähle das Ergebnis und die Leistung auf dem Platz". Und die sei "ungenügend" gewesen. Das habe der er der auch Mannschaft auch so gesagt.

"Es fehlt das Selbstvertrauen und Selbstverständnis"

Torhüter Michael Langer war noch einer der besseren und verhinderte mit einigen Paraden sogar eine noch höhere Niederlage. "Es war ein bitterer Abend für uns. Wir wollten dem Spiel eine andere Note geben, einen ganz anderen Stempel aufdrücken", erklärte der Schlussmann. Ohne "das Selbstvertrauen" und "das nötige Selbstverständnis" sei dies aber derzeit sehr schwer umzusetzen. In der kommenden Woche ist Mitabsteiger Hertha BSC zu Gast in der Veltins-Arena. "Da müssen wir ein andere Gesicht zeigen", mahnte Langer.

Matthias Kreutzer, der als Interimstrainer einsprang, war ebenfalls enttäuscht und warnte eindringlich: "Wenn wir die individuellen und gruppentaktischen Fehler nicht ganz schnell abstellen, wird es schwierig, in der Zweiten Liga zu punkten." Die Aufgabe sei es, "das schnellstmöglich besser zu machen", um dem Anspruch der Schalker gerecht werden zu können. Ob Kreutzer die Möglichkeit bekommt, die Mannschaft auf die Berliner vorzubereiten, ist ungewiss.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"