Schuster sieht Strukturen beim FCK "noch nicht erstligatauglich“

Nach den beiden 0:1-Niederlagen gegen den FC St. Pauli und SC Paderborn steht der 1. FC Kaiserslautern als Fünfter fünf Punkte hinter dem Relegationsrang, spielt weiterhin eine fabelhafte Saison, musste aber die Träume vom direkten Durchmarsch etwas reduzieren. Geht es nach Trainer Dirk Schuster sind die Strukturen der Pfälzer ohnehin noch nicht für die erste Liga gemacht.

Einsparungen wegen Insolvenz

Wie Dirk Schuster gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" sagte, sehe der 55-Jährige die Strukturen beim Aufsteiger als "noch nicht erstligatauglich" an. Der Grund dafür seien Einsparungen in den vergangenen Jahren. "Da wurden viele Dinge zusammengestrichen im Zuge der Insolvenz. In der Geschäftsstelle wurde Personal runtergesetzt, es wurden Einsparungen im Nachwuchsleistungszentrum vorgenommen. In der medizinischen Abteilung gab es Einschnitte bei der Mannschaft."

Die Roten Teufel hatten im Juni 2020 Insolvenz angemeldet, über 20 Millionen Euro Schulden soll der Klub gehabt haben. Ein Grund dafür war auch die hohe Miete für das Fritz-Walter-Stadion. "Deshalb: Alles Schritt für Schritt. Sich in der zweiten Liga solide über Jahre etablieren, nach unten möglichst nichts mehr zulassen", sagte Schuster und fügte an: "Wenn’s nach oben mittelfristig mal was zu schnappen gibt, klar: Dann musst du zubeißen."

Letzter bei den TV-Geldern

Dennoch weiß auch Schuster - was er auch oft genug betonte -, dass der Deutsche Meister von 1998 etwas Besonderes und kein normaler Aufsteiger ist. "Der Verein mit dieser Fanbase und Dynamik, die können mit ihrer Unterstützung sehr viel bewegen." Doch das "üppige Bundesliga-Niveau, das man früher hatte, das ist absolut nicht mehr da. Wir haben zwar knapp 40.000 Zuschauer im Schnitt, sind aber in der Tabelle bei den Fernsehgeldern noch Letzter". In dieser Spielzeit bekam der FCK 7,65 Millionen Euro TV-Gelder.

Auch wenn der Rückstand auf den Relegationsrang nur fünf Punkte beträgt, rufen Schuster und andere Verantwortliche immer wieder zur Vernunft. Denn der Klassenerhalt ist rechnerisch noch nicht gesichert: "Warum soll ich andere Ziele ausgeben, wenn wir noch nicht mal ein Ziel erreicht haben?", so der frühere DDR-Nationalspieler. "Kaiserslautern hat vier Jahre dritte Liga gespielt. Wir haben jetzt zum Großteil unsere Spiele gemacht mit der Drittliga-Mannschaft und nur einigen Verstärkungen", ruft er in Erinnerung: "Wer zu schnell zu gierig fressen will, der wird meistens bestraft."

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"