Wieder 0:1! Fürth in Not: Auch Siewerts Stuhl wackelt offenbar

Acht Spiele in Folge ohne Sieg: Die SpVgg Greuther Fürth ist mehr denn je in akuter Abstiegsgefahr. Weil die Konkurrenz punktet, aber das Kleeblatt schwächelt. Steht mit Jan Siewert ein weiterer Zweitliga-Cheftrainer vor dem Aus? Am Sportpark Ronhof möchten die Verantwortlichen um Sportdirektor Stephan Fürstner nicht in Aktionismus verfallen.
Keine Verbesserung zu Zorniger
Im Februar holte Jan Siewert mit seiner Mannschaft insgesamt zwölf Punkte aus fünf Spielen. Die SpVgg Greuther Fürth schien auf dem besten Weg zu sein, den Klassenerhalt ungefährdet einzufahren - zu diesem Zeitpunkt betrug der Vorsprung vor dem Abstiegs-Relegationsplatz immerhin zehn Zähler. Doch seit Wochen mahnt der SpVgg-Coach zur Vorsicht, weil der Abstiegskampf für das Kleeblatt noch nicht beendet sei. Siewert sollte Recht behalten, denn der Vorsprung ist so gut wie weg. Nach dem achten Spiel in Folge ohne Sieg steht Fürth nur noch drei Punkte vor Platz 16. Und muss noch gegen Hannover 96 und den Hamburger SV ran.
Nun wackelt der Stuhl des Cheftrainers, weil Siewert das Kleeblatt bislang nicht retten konnte. Der 42-Jährige holte gerade einmal 1,10 Punkte pro Partie - und liegt damit zwischen Ex-Coach Alexander Zorniger (1,11 Punkte pro Spiel) und Interimscoach Leonhard Haas (1,00 Punkte pro Spiel). Klar ist damit, dass über die gesamte Saison hinweg zu wenig von Fürth kam, um auf der sicheren Seite zu sein. In Berlin stand zum dritten Mal nacheinander eine 0:1-Niederlage auf der Anzeigetafel, weshalb die Mannschaft von den Fans konfrontiert wurde. Abwehrtalent Joshua Quarshie beteuerte anschließend: "Nach diesen Wochen sind die Fans emotional und sauer, so wie auch wir. Das Interesse beider ist ja, dass wir am Ende des Tages den Klassenerhalt fix machen - und das war gerade die Aussprache."
Fürstner wolle "nichts Aktionistisches" machen
Die Frage, die sich die Verantwortlichen um Sportdirektor Stephan Fürstner stellen werden, ist, ob ein anderer Trainer im Endspurt noch mehr aus der Mannschaft herausholen kann. Kritiker werden behaupten, dass weniger als ein Tor aus den letzten fünf Partien kaum möglich sein wird. U19-Coach Roberto Hilbert soll im Falle einer Trennung von Siewert laut "Bild" ein Kandidat sein. Aber geht auch Fürth im Endspurt den Schritt der Trainer-Entlassung? Siewert wäre der sechste Cheftrainer innerhalb von drei Wochen, der im Unterhaus seine Koffer packen müsste. Fürstner kündigte unmittelbar nach der letzten Partie an, dass er "nichts Aktionistisches" machen werde: "Wir müssen das Spiel analysieren, so wie wir jedes andere Spiel auch angehen und unsere Schlüsse daraus ziehen. Aber aktuell wollen wir alles mal sacken lassen." Der Zustand der Fürther scheint allerdings kritisch zu sein.