Zwischenfazit Heidenheim: Erwartungen wurden übertroffen
Es sind zwar erst sechs Spieltage der Saison absolviert, dennoch lässt sich schon langsam eine kleine Tendenz erkennen und diese sieht für den 1. FC Heidenheim sehr erfreulich aus. Gut sieben Wochen nach Saisonstart findet man sich mit elf Punkten im oberen Tabellendrittel und hat zudem sehr souverän die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Vor der Saison konnte man nicht unbedingt mit einem so starken Saisonstart rechnen.
Abgänge wurden gut kompensiert
Nach einer wenig aufregenden Premierensaison, die man als Achter der Tabelle abschließen konnte, waren nun viele gespannt, ob der 1. FCH in der zweiten Saison eine ähnlich gute Rolle spielen kann. Bisher kann man diese Frage getrost mit „Ja“ beantworten. Trotz der Abgänge der beiden Leistungsträger Philipp Heise und Florian Niederlechner schlägt man sich bisher sehr achtbar. Dabei hat man nicht gezielt nach einem eins zu eins Ersatz für die Positionen gesucht, sondern wollte die Last auf mehrere Schultern verteilen. Dieser Plan ist auch aufgegangen. Im Kollektiv trat man bisher sehr geschlossen auf, denn kein Spieler stach besonders heraus, sodass sich das Spiel komplett auf diesen hätte zuschneiden müssen. Für den Beweis reicht ein einziger Blick auf die Torschützenliste. Sieben Treffer konnten bisher verbucht werden, fünf verschieden Spieler trafen, darunter auch zwei Verteidiger. Diese Vielfältigkeit hilft den Heidenheimern ungemein. Die Gegner können sich nicht auf eine besondere Stärke oder gar einen Spieler, der Torgefahr ausstrahlt, einstellen. Ob durch Konter, Standards, oder Fernschüsse, bei den Treffern des FCH gibt es für die Gegner kein Schema, welches man hinzuziehen könnte, um einen Gegentreffer zu vermeiden.
Einer für Alle, Alle für Einen!
Das Prunkstück der Saison kommt für manche dann doch etwas überraschend. Die Defensive macht einen äußerst stabilen Eindruck. Vier der sechs Ligaspiele wurden ohne Gegentor überstanden. Ein Bild, welches für den eingefleischten FCH-Fan noch etwas ungewohnt ist. „Lieber gewinne ich 4:3, als 1:0“, lautete vor Jahren eine Ansage von Trainer Frank Schmidt. Diese Einstellung hat er nicht völlig verworfen. Er steht weiterhin für schönen und effektiven Offensivfußball. Mit den Jahren sammelten die Brenzstädter aber auch Erfahrungen. So kann man nicht jedes Spiel erwarten, dass man zwei oder mehr Tore schießt. Dann muss eben auch ein 1:0 mal für einen Sieg reichen. In dieser Saison war das auch schon zweimal der Fall. Gegen 1860 München und Fortuna Düsseldorf reichte den Heidenheimern ein Treffer für den Sieg. Zudem blieb man in den Auswärtspartien beim SV Sandhausen und Arminia Bielefeld ohne Gegentreffer (jeweils 0:0). Dabei fängt die Defensivarbeit schon in vorderster Front an. Dort ist besonders Smail Morabit hervorzuheben. Dieser spult Spiel für Spiel ein enormes Laufpensum ab und erobert sich einige Bälle schon am eigenen Strafraum. Diese Einstellung zieht sich durch das ganze Team, was ein wichtiger Grundstein des bisherigen Erfolges ist. Qualitativ ist man nur ganz wenigen in der Liga ebenbürtig. Diesen Unterschied gleicht die Mannschaft aber stets mit einem überaus beeindrucken Einsatz und einer unglaublichen Moral in den Spielen aus. Denn jeder ist sich im Klaren darüber, dass der erneute Klassenerhalt nur über diesen Weg gelingen kann.