Erster Heimsieg teuer bezahlt: Dresden muss monatelang auf Grill verzichten
Durch den 2:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf gelang Dynamo Dresden der ersten Heimerfolg in der laufenden Saison. Die drei Punkte mussten die Sachsen angesichts der schweren Verletzung von Torhüter Lennart Grill teuer bezahlen - der Keeper wird monatelang ausfallen.
"Trifft uns alle hart"
Es lief bereits die letzte Minute der Nachspielzeit als Grill sich beim Versuch den Ball zu erlaufen das rechte Knie verdrehte und nach minutenlanger Behandlung vom Platz getragen werden musste. Wie der Verein heute mitteilte, ergaben nähere Untersuchungen eine "schwere Verletzung des rechten Knies" - eine genaue Diagnose blieb aus. "Der Ausfall von Lennart trifft uns alle und trübt auch die Freude über den ersten Heimsieg. Lennart werden wir auf dem Reha-Prozess eng begleiten und ihn dabei unterstützen, mit alter Stärke auf den Platz zurückzukehren", sagte Dynamos Trainer Thomas Stamm, der von einem "monatelangen Ausfall" sprach.
Während in den anstehenden Partien der wiedergenesene Tim Schreiber zwischen die Pfosten zurückkehren wird, musste in den letzten Minuten gegen die Fortuna der eingewechselte Aljaz Casar das Tor hüten. Keine geplante Entscheidung, wie SGD-Coach Thomas Stamm in der Pressekonferenz nach der Partie offenbarte: "Es war mir wichtig, dass die Spieler entscheiden und der reingeht, der ein gutes Gefühl hat", so der 42-Jährige.
Iyoha rassistisch beleidigt
Doch nicht nur die schwere Verletzung Grills überschattete den sportlich so wichtigen Heimsieg Dynamos: Während eben jener Pause beleidigte ein Zuschauer Düsseldorfs Emmanuel Iyoha rassistisch, der dies umgehend gegenüber dem vierten Offiziellen offenbarte. Dresdens Trainer fand hierzu klare Worte: "Ich habe die Bitte an diese Leute, nicht mehr ins Stadion zu kommen. So etwas hat hier gar nichts verloren, aber auch grundsätzliche nicht in der Gesellschaft", so Stamm.
Der Cheftrainer tat sich sichtlich schwer damit die richtigen Worte zu finden und hatte abschließend noch eine weitere Forderung an alle Stadionbesucher: "Ich bin wirklich sprachlos. Die Leute können gerne zu Hause bleiben und die, die drumherum sind, können das nächste mal so mutig sein, damit man weiß, wer es ist", forderte der Schweizer.
"Kämpfen, laufen und dann machen wir auch die Tore"
Neben den schweren Themen, zu denen sich Stamm äußerte, kam er auch noch auf das sportliche zu sprechen und ärgerte sich dabei insbesondere darüber, dass seine Mannschaft nicht viel eher den Deckel auf die Partie gemacht hatte. "Mit den Chancen, die wir hatten, müssen wir zwingend das 3:0 erzielen", betonte der SGD-Coach mit Blick auf mehrere Eins-gegen-Eins-Duelle seiner Angreifer. So sei zum Ende der Partie eine Dynamik entstanden, auf die er gerne verzichtet hätte. Dennoch sei er "sehr stolz, mit welcher Energie wir es heute hinbekommen haben und glücklich, dass wir den Dreier von letzter Woche bestätigen konnten".
Ähnlich sah es auch Jakob Lemmer: "Jeder hat heute ein gutes Spiel absolviert und bis zum Ende gefighted. Wir haben am Ende als Einheit gut gestanden und genau da macht uns aus." Auch der Torschütze zum Führungstreffer, Alexander Rossipal, betonte den Wert der "Basistugenden": "Kämpfen, laufen und dann machen wir auch die Tore", sagte der Außenspieler, der abschließend einen Blick auf die anstehende Partie beim 1. FC Kaiserslautern warf: "Uns erwartet eine schwere Aufgabe, aber die beiden Siege müssen uns jetzt Aufwind geben."