SC Paderborn begnadigt Saglik - Präsident Finke gesteht Fehler ein

Knapp 70 Minuten lang informierte der SC Paderborn am Donnerstagnachmittag im Rahmen einer eigenes angesetzten Pressekonferenz über die Entlassung von Trainer Stefan Effenberg. Präsident Wilfried Finke fand dabei klare Worte und bezeichnete die Verpflichtung des früheren Bundesliga-Stars im Nachhinein als Fehler, "weil die Ergebnisse nicht gepasst haben, wie wir es erhofft haben.“ Die Beurlaubung des 47-Jährigen begründete Finke so: "Die mediale Begleitung auf den nicht-sportlichen Feldern war für mich zum Schluss unerträglich. Die Inhalte waren alle negativ. Angefangen von Penis-Affäre, Führerschein-Entzug, fehlende Trainer-Lizenz. Ich habe das Fass zum Überlaufen gespürt. Ich konnte das nicht mehr ertragen, dass der SC Paderborn so dasteht.“

"Ich habe damals Fehler gemacht, das gebe ich zu."

Ab sofort wird mit René Müller der bisherige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums an der Seitenlinie stehen. Der frühere SCP-Profi soll den Abstieg verhindern, wovon Finke überzeugt ist: "Das schreib ich Ihnen gerne hier dick an die Wand. Der SC Paderborn steigt nicht ab!“ Mit seiner ersten Amtshandlung gab Müller die Begnadigung von Stürmer Mahir Saglik bekannt, der nach der 0:4-Pleite im Dezember unter dubiosen Umständen suspendiert worden war. Auch diesbezüglich räumte Finke Fehler ein: "Suspendierungen sind nicht in Stein gemeißelt. Ich habe damals Fehler gemacht, das gebe ich zu. Mir tut es leid, dass es in der Kommunikation mit den suspendierten Spielern zu Missverständnissen gekommen ist."  Srdjan Lakic, der nach der Pleite in Bochum ebenfalls suspendiert worden ist, spielt unterdessen (aus sportlichen Gründen) weiterhin keine Rolle. Daniel Brückner, Bauernopfer Nummer drei, hat mit Drittligist Erfurt in der Winterpause bereits einen neuen Verein gefunden. Finke dazu: "Ich habe damals klar für eine Suspendierung Daniel Brückners plädiert. Das war damals meine Überzeugung, vielleicht habe ich zu voreilig gehandelt, diesen Vorwurf muss ich mir gefallen lassen. Unser Fehler lag darin, ihm nur weggeschickt haben, ohne ihm für seine tollen Spiele für den SCP zu danken." Ob Co-Trainer Sören Osterland dem SCP erhalten bleibt, ist noch offen. Paderborn hat dem 30-Jährigen angeboten, vorerst die U19 zu trainieren.

 

 

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