Erzgebirge Aue: Ab jetzt ist verlieren verboten

Im Rennen um den Klassenerhalt haben die Veilchen einen Dämpfer in Stuttgart hinnehmen müssen. Gegen den Tabellenführer hatten die Auer vor einer Rekordkulisse keine Chance und verloren verdient mit 0:3. Die Lila-Weißen verpassen eine Vorentscheidung im Abstiegskampf und müssen weiterhin zittern.

Männel verhindert Schlimmeres

Neun Jahre lang trainierte Aues Trainer Domenico Tedesco die Jugend des VfB Stuttgart, für ihn war das Spiel die Rückkehr in die Heimat. Auch Werner Schoupa, Aues Fitnesstrainer, arbeitete jahrelang beim VfB, mit Christian Tiffert, Sebastian Hertner und Simon Skarlatidis haben die Auer zudem drei Spieler in ihren Reihen die schon für die Schwaben gekickt haben. Aue begann in einem 5-3-2 System, Tedesco bot mit Clemens Fandrich, Christian Tiffert und Philipp Riese gleich drei Sechser auf. Im Angriffsfall stellten die Veilchen dann auf ein 3-4-1-2 System, Fandrich rückte auf die Position des Spielmachers hinter die Spitzen Nazarov und Köpke. Pure Defensive gegen den besten Sturm der 2. Bundesliga doch diesmal ging die Strategie von Tedesco nicht auf. Nach einer kurzen Drangphase der Auer übernahm der VfB die Partie, presste bis zur Grundlinie und schnürte die Veilchen förmlich ein. Martin Männel im Auer Tor fehlten die Anspielstationen, in der 13. Minute rutschte der Keeper weg, verpatzte leicht sein Zuspiel und Steve Breitkreuz Fehlpass kam postwendend in den Auer Strafraum, wo Samson zu rustikal gegen Terodde einen Elfmeter verursachte. Der Gefoulte trat an und verwandelte sicher, der Matchplan der Veilchen war über den Haufen geworfen worden. Das Team wirkte verängstigt und schaffte es in dieser Phase kaum noch über die Mittellinie, geschweige denn in den Strafraum. Einzig Schlussmann Martin Männel war es zu verdanken, dass die Stuttgarter die Partie nicht schon in der ersten Hälfte entschieden, ein halbes Dutzend Glanzparaden zeigte der Auer Kapitän, ehe es in die Pause ging.

Aue zu harmlos, Terodde und Maxim erhöhen

Tedesco stellte trotz der schwachen ersten Hälfte nicht um, doch seine Ansprache schien seine Mannschaft wachgerüttelt zu haben. Aue gewann mehr Kontrolle, doch am Spielstand änderte sich nichts. Die Hausherren fuhren zwar ihr Pressing zurück, doch den Gästen fehlten die offensiven Ideen, Pascal Köpke und Dimitrij Nazarov hingen vollständig in der Luft. Gefahr erzeugten die Gäste allerhöchstens durch Distanzschüsse, in den Straufraum kamen die zuletzt so starken Auer Stürmer nicht. Mit Mario Kvesic wurde ein offensiver Mittelfeldspieler aufs Feld geschickt, doch der Effekt blieb aus, auch weil der VfB sicher wieder am Spiel beteiligte. Stuttgart schaltete einen Gang hoch und erhöhte prompt in der 69. Minute, wieder war es Terodde, der eine Flanke von Insua einköpfte - 2:0. Fünf Minuten später sorgte Maxim für den Entstand. Die starke Auer Abwehr der letzten Wochen war überfordert mit der individuellen offensiven Qualität der Cannstatter. Aue verliert verdient, Tedescos Umstellung im Mittelfeld konnte den Stuttgarter Sturm nicht stoppen.

Ab jetzt verlieren verboten

Aufgrund der Niederlage rutschen die Veilchen wieder näher an die Abstiegszone, da die Konkurrenz nicht auf der Stelle tritt. München siegte bereits am Freitag Würzburg, Bielefeld und Düsseldorf holten jeweils einen Punkt. Für die Auer bleibt es damit eng im Abstiegskampf, im nächsten Heimspiel empfangen die Veilchen den 1. FC Kaiserslautern. Auch vor zwei Jahren hatte Aue am 33. Spieltag die Chance mit einem Heimsieg über den FCK einen wichtigen Schritt für den Klassenerhalt zu machen. Das Ergebnis ist bekannt, Aue konnte keinen Dreier einfahren und stieg schlussendlich nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz ab. Die Niederlage beim VfB war die 14. für die Sachsen in dieser Saison. Will man den Klassenerhalt schaffen, sollte keine weitere dazukommen.

 

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