0:4 und 0:5: FC St. Pauli in der Krise

Die Lage beim FC St. Pauli erinnert in den aktuellen Tagen schon ein wenig an die grausame Hinrunde aus der Vorsaison. Zwar haben die Kiezkicker mit 20 Punkte eigentlich gar keine so dramatische Ausbeute nach 16 Spielen, doch es hängt nicht nur den eigenen Ansprüchen hinterher, sondern wurde zuletzt von zwei direkten Konkurrenten deklassiert. Auf das blasse 0:4 gegen die SpVgg Greuther Fürth folgte beim 0:5 in Bielefeld ein absolutes Debakel.

Pauli-Fans stellen Support ein

Eigentlich hatte Trainer Olaf Janßen gegen die Arminia ein anderes Gesicht seiner Mannschaft angekündigt. In den ersten zehn Minuten schien die Elf auch auf einem besseren Weg und war das bessere der beiden Teams. Doch nach einer Viertelstunde kippte die Partie immer mehr in Richtung der Heimelf, sodass St. Pauli den Faden verlor. Nicht nur, dass man die Arminia mit kapitalen eigenen Fehlern zu Toren geradezu einlud, man ließ auch jegliches Zweikampfverhalten vermissen und ergab sich nach dem 0:2 in sein Schicksal.

Kapitän Lasse Sobiech fehlten beinahe die Worte: "Das war eine grausame Blamage. Ich habe keine Erklärung dafür, warum wir es nicht geschafft haben, eine Reaktion zu zeigen. Wir sind in der zweiten Halbzeit auseinandergefallen. Das war ein Paradebeispiel, wie es nicht geht. Und dass wir das zweite Mal in Folge in der Höhe verlieren, geht einfach nicht.“ Selbst die leidenschaftlichen und leidgeprüften Anhänger der Paulianer stellten spätestens nach dem 0:4 den Support vollständig ein. Cheftrainer Olaf Janßen konnte die Frustration der Fans nach dem Spiel verstehen: "Sie wollen eine andere Mannschaft sehen. Eine Mannschaft, die alles gibt und ihr Herz auf dem Platz lässt."

"Mit jeder Minute abgebaut"

Die Mannschaft stellte sich nach dem Abpfiff zwar den mitgereisten Fans, konnte aber keine Erklärung für die Leistungen finden. Auch große Hoffnungen für die kommenden Wochen bestehen nicht. Nach nur einem - sehr glücklichen - Punkt aus den letzten vier Spielen und 2:12 Toren ist offiziell eine Krise ausgebrochen. Offensiv waren die Braun-Weißen schon in der gesamten Saison nicht im Spektakelbereich, aber mittlerweile ist die Defensive als solche kaum noch vorhanden.

Torhüter Robin Himmelmann, der sich ebenfalls von den Fehlern seiner Vorderleute hatte anstecken lassen, konnte sich nicht an eine ähnliche Situation erinnern: „Ich muss lange zurückdenken, so eine Klatsche bekommen zu haben. Während wir mit jeder Minute abgebaut haben, ist Bielefeld mit jeder Minute stärker geworden." In den nächsten beiden Partien muss St. Pauli gegen Duisburg und Bochum antreten. Dabei sind Niederlagen absolut tabu, will man nicht am Ende auf einem Abstiegsplatz überwintern. Die Hoffnung auf baldige Besserung lässt sich derzeit aber nur erahnen...

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