Dynamo Dresden: Abstiegsangst ist Spielfreude gewichen

Die SG Dynamo Dresden hat mit einem verdienten 1:0-Auswärtssieg beim 1. FC Union Berlin seine kleine Erfolgsserie weitergeführt und das dritte Spiel in Serie gewonnen. In einer spannenden, aber nicht immer hochklassigen Partie, gelang es den Sachsen im Verlaufe des Spiels immer mehr die Eisernen vor unlösbare Probleme zu stellen und gleichzeitig in der Offensive vorstellig zu werden. Der Siegtreffer von Andreas Lambertz rund 20 Minuten vor dem Ende lies die mitgereisten Dynamos-Anhänger zum dritten Mal in Serie jubeln.
Erfolgreich "im Trüben" gefischt
Nach dem die Eisernen unter der Woche sehr überraschend ihren Trainer entlassen hatten, erwartete man eigentlich eine angriffslustige Elf der Köpenicker. Mittelfeldspieler Niklas Hauptmann merkte nach dem Spiel bei "Dynamo-TV" an, dass man ein wenig "im Trüben" gefischt hatte, als man an die Alte Försterei gereist war. Doch die Gäste machten ihren Job durchweg ordentlich und ließen kaum Möglichkeiten zu.
Im Gegenteil, auf der anderen Seite hätte Berko die Schwarz-Gelben bereits nach 13 Minuten in Führung bringen können, verpasste jedoch eine Hereingabe von links nur knapp. Auch ein Standard von Heise nach einer halben Stunde brachte mehr Gefahr auf das Tor von Busk, als die Berliner es vor dem Dynamo-Tor entfachen konnten. Nur einmal hielten die 2.600 mitgereisten Fans den Atem an, als Polter nach der Pause völlig blank die Führung per Kopf vergab. Für Jannik Müller war aber auch in dieser Szene klar: "Das Glück haben wir uns auch erarbeitet, es war in den letzten Wochen häufig gegen uns."
Keine Spur von Abstiegsangst
Nicht einmal drei Wochen ist es her, da schien die Stimmung im Lager der Gelb-Schwarzen noch zu kippen. Nach einer späten Pleite gegen Kaiserslautern und nur einem Punkt aus fünf Spielen wurde sogar Trainer Neuhaus schon von einigen Fans angezählt. Doch drei Partien weiter hat Dynamo mit Düsseldorf und Union zwei Aufstiegsfavoriten geschlagen und das Derby gegen Aue souverän und hoch gewonnen.
Die Abstiegsangst des Novembers ist derzeit einer Euphorie und Spielfreude gewichen, wie sie die SGD in dieser Saison noch nicht an den Tag gelegt hat. Dennoch war für Dynamo-Akteur Jannik Müller nach dem Spiel nur der Blick nach unten entscheidend: "Der Sieg war enorm wichtig. Gerade mit Blick auf die Tabelle, weil wir uns so ein wenig Luft nach unten verschafft haben." Torhüter Marvin Schwäbe lobte ausdrücklich die Leistung des gesamten Teams: "Wir haben das super gemacht. Hinten drin haben wir beinahe nichts zugelassen und vorne immer wieder Konter gefahren. Das war am Ende ein verdienter Sieg", sagte er bei "Dynamo-TV". Der Dreier bringt Dresden in der Abschlusstabelle der Hinrunde auf den achten Rang.