Erzgebirge Aue: Maximaler Ertrag und noch viel Luft nach oben

Zwei Spiele, sechs Punkte - der FC Erzgebirge Aue hat das Maximum aus dem Saisonstart herausgeholt. Auch im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden gingen die Erzgebirger als Sieger vom Platz. Die Sonntagsschüsse vom Dimitrij Nazarov und Tom Baumgart reichten am Ende, auch wenn die Sachsen gegen die Mannschaft von Rüdiger Rehm gehörig in Bedrängnis kamen. In der Tabelle stehen die Veilchen die nächsten zwei Wochen definitiv auf einem Aufstiegsplatz.   

Krüger und Nazarov bringen den FCE in Führung

Die Erzgebirger hatten eine turbulente Woche hinter sich, nach dem Auftaktsieg in Fürth musste Cheftrainer Daniel Meyer aufgrund eines Todesfalls in der Familie zurück in die Heimat. Sein Bruder und Co-Trainer André Meyer übernahm die Verantwortung und bereitete das Team auf den nächsten Gegner Wehen Wiesbaden vor. Große Änderungen gab es in der Startaufstellung nicht, einzig Pascal Testroet rückte nach überstandenem Infekt wieder in den Sturm. Aue übernahm direkt nach dem Anpfiff die Kontrolle. Die Mannschaft von Rüdiger Rehm, der als Spieler zwei Jahre im Lößnitztal kickte, stellte sich kompakt auf und erschwerte den Hausherren den Spielaufbau. Aue sah sich gezwungen lange Bälle in die Spitze zu schlagen und genau das führte zum Erfolg. Eine Flanke von Riese nahm Testroet mit und legte im Strafraum quer, wo Florian Krüger nur noch einnetzen musste. Aue spielte kontrolliert und effektiv und war in der Folge ganz klar am Drücker. Nazarov, Hochscheidt und Testroet vergaben gute Möglichkeiten auf das zweite Tor. Wehen konnte nur bei Standards Gefahr entwickeln. In der 36. Minute wurde den Gästen ein abgefangener Ball im Aufbauspiel zum Verhängnis. Krüger kam an den Ball und spielte auf den völlig freien Nazarov, der aus 25 Metern trocken draufhielt und flach ins lange Eck traf - 2:0 Aue.

Baumgart rettet wackelige Veilchen

Die doppelte Führung legte einen Schalter bei den Auern um, wie schon gegen Fürth verlor man die Kontrolle über das Spiel. Bereits vor der Pause reichte den Gästen eine schnelle Kombination mit einem Flügelwechsel, um die Auer Viererkette auseinander zu ziehen. Ajani flankte in die Mitte, Lorch verlängerte und Tietz musste nur noch die Kugel über die Linie drücken. Der Anschlusstreffer gab Wehen neues Selbstvertrauen und nach dem Seitenwechsel hatten die Hessen ganz klar die Oberhand. Dittgen, Lorch und Kyereh vergaben Riesenchancen und der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Co-Trainer Andre Meyer stellte die überforderte Viererkette um und brachte mit Baumgart einen zusätzlichen Außenverteidiger. Diese Einwechslung sollte sich bezahlt machen, die Abwehr konnte sich etwas stabilisieren und Baumgart machte über den Flügel auch wieder offensiv Druck. In der 82. Minute fasste sich Baumgart dann ein Herz, marschierte über den rechten Flügel, bog Richtung Tor ab und schlenzte die Kugel unhaltbar in die Maschen - 3:1. Die Entscheidung war auch damit noch nicht gefallen. Ein Blackout von Kalig brachte die Gäste noch einmal heran, Dittgen war in den verunglückten Pass von Kalig gelaufen und traf humorlos in den Knick. Aue zitterte, einen letzten Freistoß brachte Wehen aber nicht mehr gefährlich in die Box. Am Ende gewinnen die Veilchen etwas glücklich gegen den Aufsteiger mit 3:2.

Abwehr noch nicht sattelfest

Schaut man auf die Tabelle möchte man meinen, der FCE hätte bei voller Punktzahl und einem Torverhältnis von 5:2 zwei souveräne Siege eingefahren. Aber während dieser beiden Spiele zeigte die Mannschaft mehrere Gesichter. Deutlich wird, dass Aue Situationen spielerisch lösen möchte. Die Zeiten des harten Kämpferfußballs sind im Erzgebirge vorbei, was teilweise, vor allem in den Umschaltsituationen, sehr gut aussah. Alle Treffer erzielten die Veilchen aus dem Spiel heraus mit vier unterschiedlichen Torschützen. Während die Offensive deutlich kreativer und schneller agiert, wirkt die Abwehr mit der Systemumstellung überfordert. Die neu formierte Viererkette bekommt auf den Flügeln keine Kontrolle, die gelernten Innenverteidiger Kusic und Kalig waren in beiden Spielen heillos überfordert. Gegen die gewohnt offensivstarken Bielefelder und Stuttgarter wird es so schwer Punkte zu holen.

 

 

 

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