"Lächerlich": HSV hadert nach Derby-Pleite mit dem Schiedsrichter

In einem turbulenten Nordderby unterlag der Hamburger SV dem SV Werder Bremen mit 2:3 und lässt im Kampf um den Aufstieg Federn. Nach dem Spiel haderten die Akteure neben dem Ergebnis auch mit den Entscheidungen des Schiedsrichters.

"Elfmeter, der keiner ist"

Gleich die ersten zehn Minuten der Begegnung waren ein Fest für jeden Regelfetischisten. Ein aberkannter Treffer des SVW (7.) und ein strittiger Elfmeter für den nachbarlichen Gast (10.), den Ducksch verwandelte, bestimmten die Anfangsphase. "Ich muss mich ein bisschen zurückhalten, denn beim Elfmeter zum 0:1 werde ich aus einem Meter Entfernung abgeschossen", polterte Strafstoß-Verursacher Meffert nach dem Spiel. In dieser Situation auf Elfmeter zu entscheiden, sei für den HSV-Mittelfeldmotor "lächerlich". Zustimmung erhielt er von Stürmer Glatzel, der einen "Elfmeter, der keiner ist", sah. Entsprechend hatten die Gäste Oberwasser "daraus resultierend eine starke erste Hälfte" gespielt, so Meffert.

Unterkriegen lassen wollten sich die Rothosen davon jedoch nicht, kam nach der Pause sogar zurück – und unterlag schlussendlich dennoch. Auch HSV-Coach Walter gab Schiedsrichter Siebert an diesem Umstand eine Teilschuld. Neben dem Elfmeter, den man nicht geben dürfe, "wenn man selbst mal Fußball gespielt hat", wollte der Übungsleiter auch vor dem vermeintlichen Ausgleich, der aufgrund eines vermeintlichen Fouls aberkannt wurde (19.), eine andere Entscheidung getroffen sehen haben. "Genauso darf man das angebliche Foul vor unserem vermeintlichen 1:1-Ausgleich niemals pfeifen, und dann wird diese Szene noch nicht einmal überprüft", wütete er.

Zufriedenheit trotz Pleite

Durch die Niederlage muss der HSV ausgerechnet die Bremer abreißen lassen und belegt nach dem 24. Spieltag – zehn Partien vor der Jahresabrechnung – den 4. Rang mit drei Zählern Rückstand auf den Relegationsrang, den Stadtrivale St. Pauli innehat. Dennoch blieb bei den Hamburgern auch viel Positives hängen. "Unabhängig vom Ergebnis war auch dieses Spiel wieder eine Weiterentwicklung der Mannschaft", bescheinigte Walter und verwies auf den Umstand, dass ein so früher Rückstand gegen "eine starke Mannschaft wie Werder" eine große Hürde gewesen sei, die am Ende einfach zu hoch war. Trotz allem habe sein Team "ein ganz starkes Spiel gemacht." Am Ende war es für den Übungsleiter "ein grandioses Spiel, allerdings mit falschem Ausgang" für die 25.000 Zuschauer im Volksparkstadion.

Es blieb also beim den Fazit, dass das größte Manko des Nachmittags der Auftritt des Unparteiischen gewesen sei. "Extrem bitter", so Walter, sei dies gewesen, doch "umso größer das Kompliment an meine Mannschaft, dass sie sich trotzdem so sehr gewehrt und in dieses Spiel reingepowert hat." Auch Meffert befand, der HSV habe eigentlich "einen Punkt verdient gehabt", steht aber am Ende mit leeren Händen da. Nach dem 2:0-Sieg aus dem Hinspiel ging somit das zweite Nordderby der Saison an den Rivalen und stellt einen empfindlichen Rückschlag dar, den der HSV jedoch mit einem Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den KSC am Mittwoch wieder gutmachen kann, ehe im Topspiel am kommenden Samstag der 1. FC Nürnberg in der Liga wartet.

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