"Hart, so zu verlieren": Hannover kassiert späten Nackenschlag

Nach der Niederlage gegen Aufsteiger Kaiserslautern sucht Hannover 96 die Fehler in erster Linie bei sich. Aber auch eine Schiedsrichterentscheidung kurz vor Schluss sorgt für Diskussionen.

Börner nimmt 0:1 auf seine Kappe

Nach sieben Testspielen ohne Niederlage musste Hannover ausgerechnet zum Saisonstart mal wieder als Verlierer vom Platz gehen. Nach einer schlechten ersten Halbzeit bissen sich die Niedersachsen immer mehr in die Partie, erzielten in der 80. Minute folgerichtig den Ausgleich – und standen am Ende doch mit leeren Händen da. "Ich bin natürlich sehr enttäuscht, dass wir nicht zumindest den einen Punkt mitgenommen haben", gab Coach Stefan Leitl gegenüber der Vereinswebsite zu. "Ich glaube, den hätten wir auch verdient gehabt. In der ersten Hälfte hatten wir zu viele einfache Fehler, sodass wir uns zu wenig erspielen konnten." Diesen Eindruck hatte auch Ron-Robert Zieler. Die Mannschaft habe "nicht so gut reingefunden, wie wir uns das gewünscht hätten." Das 0:1 resultierte aus einem miserablen Rückpass von Julian Börner. "Darüber müssen wir nicht reden, das war mein Fehler", gab sich der Abwehrchef einsichtig. "Dann sind wir aber besser reingekommen. Wir haben die zweite Halbzeit dominiert und verdient das 1:1 gemacht."

Zieler hadert mit dem Schiedsrichter

Nach dem Ausgleichstreffer durch den eingewechselten Havard Nielsen sah es so aus, als könnten die Niedersachsen das Spiel noch gänzlich drehen. Stattdessen gab es die kalte Dusche, als Kevin Kraus in der Nachspielzeit im Anschluss an einen Eckball sträflich frei einschieben konnte. "Es ist natürlich extrem schmerzhaft, dieses späte 2:1 zu bekommen. Klar ist es hart, so zu verlieren," haderte Nielsen. Leitl störte sich am Defensivverhalten seiner Spieler: "Am Ende bekommen wir ein Tor, das nicht passieren darf. Da müssen wir bis zum Ende durch verteidigen." Zieler stellte unterdessen die Rechtmäßigkeit des Tores infrage: "Es hätte Einwurf geben müssen", behauptete der Keeper gegenüber "Bild". "Aus meiner Sicht hätte man das prüfen müssen, es war ein ganz klarer Einwurf. Ich weiß nicht, warum das noch nicht thematisiert worden ist. Das haben relativ viele Leute so gesehen. Ich verstehe nicht, wie man da Ecke geben kann."

Zweite Halbzeit gibt Hoffnung

Da Einwürfe und Eckbälle nicht in den Zuständigkeitsbereich des Videoassistenten fallen, fand keine Überprüfung der Szene statt. Zieler wollte die Niederlage auch nicht allein daran festmachen: "Für mich war immer klar, dass es brutal schwer werden wird. Hätten wir einen Punkt mitgenommen, wäre alles im grünen Bereich gewesen. So ist es sehr ärgerlich, dass wir mit leeren Händen da stehen." Nach der Enttäuschung und einer Analyse soll bei den Niedersachsen aber der Optimismus zurückkehren: "Wir haben viel investiert, aber nächste Woche geht es weiter. Wir werden nächste Woche wieder Gas geben", stellte Börner noch am Abend klar. Stellen die Hannoveraner ihre individuellen Fehler ab und orientieren sich an der Leistung der zweiten Hälfte, ist am zweiten Spieltag gegen St. Pauli auch ein Punktgewinn drin.

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