Fortuna Düsseldorf: Aus Fehlern lernen

Bei Fortuna Düsseldorf waren die Erwartungen vor der Saison ansprechend. So hat man sich in der Modemetropole zum klaren Ziel gesetzt, dass man im Aufstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gerne mitmischen möchte. Der Anspruch ist auf Dauer die Erstklassigkeit, was bei einem Zuschauerschnitt von mehr als 35.000 Fans pro Spiel und einer hochmodernen Multifunktionsarena natürlich auch irgendwie verständlich erscheinen mag. Die sportlichen Leistungen können jedoch mit den Rahmenbedingungen nicht mithalten. Nach zwei Remis zum Saisonauftakt in der 2. Fußball-Bundesliga gegen Eintracht Braunschweig und Union Berlin gab es zuletzt eine echte Blamage im DFB-Pokal.

Wo ist die Spielidee?

Unverständlich, wie man beim Regionalliga Bayern-Vertreter Würzburger Kickers mit 2:3 nach Verlängerung verloren hat. Schon vor einem Jahr musste sich die Fortuna in der ersten Runde des DFB-Pokals nach einer Niederlage gegen den Viertligisten SC Wiedenbrück aus dem deutschen Pokalwettbewerb vorzeitig verabschieden. Diesmal wollte man aus den Fehlern im letzten Jahr spürbar lernen, doch schaffte dies leider nicht. Der Start verlief wieder einmal mehr ansprechend, denn wie auch in den beiden Ligaspielen konnte man in Führung gehen und die erste Halbzeit absolut bestimmen. Plötzlich gab es jedoch den massiven Leistungseinbruch, wodurch der Underdog aus der vierten Liga aufkam und letztlich verdient gewinnen konnte. Richtig verständlich ist es keineswegs gewesen, dass die qualitativ ansprechend aufgestellte Mannschaft so massiv abgebaut hat. Es könnten sicherlich Fitnessgründe ebenso ein mögliches Thema gewesen sein, wie Konzentrationsschwierigkeiten bei den entscheidenden Situationen. Die Kritik an Chefcoach Oliver Reck wird gewiss nicht geringer sein. Und dies zu Recht, denn eine klare Spielidee ist bei der Fortuna keineswegs zu erkennen. Vielmehr sind viele Angriffe auf individuelle Leistungen ausgerichtet, die besonders von den erfahrenen zentralen Mittelfeldspielern da Silva Pinto und Liendl eingeleitet werden.

Komplizierte Aufgaben

Man soll nicht den Fehler begehen und die gesamte Schuld einzig und allein bei Reck zu suchen. Dies wäre gewiss unfair, zumal besonders im Abwehrbereich auch zahlreiche individuelle Aussetzer dazu geführt haben, dass leichte Gegentreffer kassiert wurden. Dennoch war ein taktisches Konzept nicht immer klar erkennbar. Auch die Einwechslungen haben meist ihre Wirkung verfehlt. Mit dem aktuell elften Tabellenplatz ist gewiss nicht der Anspruch der Fortuna gestillt worden. Es muss für die kommenden Spiele so einiges geändert werden. So sollte die Defensive zukünftig deutlich stabiler stehen. Zudem sollte besser und konzentrierter nach einer Führung vom gesamten Team verteidigt werden. Im nächsten Heimspiel wartet mit dem Karlsruher SC ein enorm anspruchsvoller Kontrahent. Danach warten zwei Auswärtsspiele. Zunächst muss man zum kampfstarken Team vom FC Erzgebirge Aue fahren, ehe das Gastspiel beim Top-Favoriten 1. FC Nürnberg wartet. Wenn dieser schwache Saisonstart etwas Positives hat, dann die Tatsache, dass es genügend Anschauungsmaterial gibt, wie man es tunlichst nicht machen sollte. Schon jetzt wird klar, dass eine erhebliche Leistungssteigerung notwendig sein wird, um diesen Dreierpack nicht mit einer Nullrunde zu beenden.

 

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