Abstieg: Sechskampf mit unterschiedlichen Vorzeichen

Mit 25 Punkten stand Energie Cottbus im Vorjahr bereits frühzeitig als erster Absteiger fest. 2013 verabschiedeten sich Jahn Regensburg (19 Punkte) und der SV Sandhausen (26), der später durch den Lizenzentzug des MSV Duisburg in der Liga bleiben durfte, ebenfalls vorzeitig. Von einem solchen Szenario ist die Zweite Liga im Mai 2015 meilenweit entfernt. Spannend wie nie geht es im Tabellenkeller zu und der 32. Spieltag setzte in dieser Hinsicht ein erneutes Ausrufezeichen: Durch die Siege der vier Teams am Tabellenende wurde der Klassenkampf zu einem Fight unter sechs Teams mit völlig offenem Ende, bei dem womöglich das Torverhältnis zwischen Tränen und Jubelstürmen entscheiden wird.

1860 und Aalen zwischen Freude und Frust

Wie nah Glück und Leid beisammen liegen können, spürten zuletzt 1860 München und der VfR Aalen. Nachdem die beiden Teams in der Vorwoche die großen Verlierer waren und auf die direkten Abstiegsränge abrutschten, meldeten sie sich mit Auswärtssiegen am Freitagabend zurück. Durch das 2:0 der Aalener in Düsseldorf und das 1:0 der Löwen in Frankfurt rückten die beiden wieder nach vorne und schickten dafür St. Pauli und Aue ans Tabellenende. Als diese dann jedoch am Samstag ebenfalls jeweils drei Punkte auf fremden Platz einfahren konnten, bot sich das altbekannte Tabellenbild. Einerseits waren dadurch die Siege vom Vorabend umso wichtiger, da Aalen ansonsten mit nun sechs Punkten Rückstand fast sicher abgestiegen wäre, aber andererseits dürfte der erneute Absturz auch ein Schlag auf die Moral der beiden Teams am Ende des Tableaus sein. Am nächsten Wochenende sind sie jedenfalls vor eigenem Publikum zum Siegen verdammt, ansonsten könnten bereits frühzeitig die Lichter ausgehen.

St. Pauli und Aue im Gleichschritt nach oben

Einen mentalen Vorteil darf man hingegen Erzgebirge Aue und dem FC St. Pauli zusprechen, die nun nach jeweils zwei Siegen in Folge auf einer kleinen Erfolgswelle reiten. Für die Hamburger war es sogar das erste Mal in der laufenden Saison, dass zwei Dreier in Folge eingefahren werden konnten. Dennoch trennen die Kiezkicker aktuell nur zwei Gegentore vom Relegationsplatz. Durchatmen sollte also noch nicht auf der Tagesordnung stehen. Vielmehr muss die Elf von Trainer Ewald Lienen alles daran setzten gegen den VfL Bochum (So. 15:30) auch den dritten Erfolg in Serie zu verbuchen und so den nächsten, vielleicht (vor)entscheidenden Schritt nach vorne zu gehen. Ähnlich muss die Marschroute bei Erzgebirge Aue aussehen. Vor der Partie gegen den 1.FC Kaiserslautern (So. 15:30) dürften die Veilchen jedoch mit breiter Brust in die Vorbereitung gehen. Immerhin haben die Sachsen in der Vorwoche mit dem Karlsruher SC bereits ein anderes Spitzenteam besiegt. Interessant wird sein, wie der vom FCK ausgeliehene Stefan Mugosa, der zuletzt die Torgarantie der Veilchen war, gegen seinen Stammverein auftreten wird. Dass der FCK nach der Heimniederlage gegen St. Pauli selbst gehörig unter Druck stehen wird, könnte den Auern jedenfalls als Vorteil dienen. Schließlich hat die junge Pfälzer Truppe zuletzt wiederholt Nerven gezeigt.

Fürth vor harten Brocken – Alarmstufe Rot in Frankfurt

Nervös dürften auch die Fans von Greuther Fürth und dem FSV Frankfurt sein. Durch die unverhofften Erfolge der Teams hinter ihnen, sind die beiden Teams wieder mittendrin im Klassenkampf. Besonders für die Kleeblätter kam der Rückschlag sehr schnell, nachdem in der Vorwoche durch ein 3:0 über Düsseldorf der Erfolg scheinbar zurückgekehrt war. In Heidenheim setzte es nun eine 0:3-Pleite und plötzlich trennt Fürth nur noch das Torverhältnis vom Relegationsplatz. Ein Blick aufs Restprogramm, das mit Darmstadt (H) und Leipzig (A) zwei echte Brocken zu bieten hat, sorgt also wieder für ordentlich Sorgenfalten auf der Stirn der Fürther. Diese sollten sich auch beim FSV Frankfurt breit machen. Die Hessen sind nach drei Siegen zum Jahresstart zuletzt zehnmal ohne Erfolg geblieben und so schleichend nach unten durchgereicht worden. Zwei Spiele vor Schluss beträgt der Vorsprung der Bornheimer auf Rang 16 lediglich zwei Punkte und auch das Torverhältnis von -11 könnte noch zum Verhängnis werden. Höchste Zeit also für den FSV in den letzten Partien gegen Berlin und in Düsseldorf die entscheidenden Zähler zu sammeln. Auf Niederlagen der anderen Teams sollte im Moment jedenfalls eher nicht setzen.

Die Tabelle nach dem 32. Spieltag:
13. FSV Frankfurt 37:48 -11 36 Pkt.
14. Greuther Fürth 33:40 -7 34 Pkt.
15. FC St. Pauli 35:49 -14 34 Pkt.
16. Erzgebirge Aue 30:45 -15 34 Pkt.
17. 1860 München 39:48 -9 33 Pkt.
18. VfR Aalen 31:40 -9 31 Pkt.

Der 33. Spieltag im Abstiegskampf:
So. 17.Mai – 15:30
SpVgg Greuther Fürth – SV Darmstadt 98
TSV 1860 München – 1.FC Nürnberg
FC St. Pauli – VfL Bochum
VfR Aalen – 1.FC Heidenheim
FSV Frankfurt – 1.FC Union Berlin
FC Erzgebirge Aue – 1.FC Kaiserslautern

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