Alles, was ihr zum 23. Spieltag wissen müsst

"Crunchtime" in der 2. Bundesliga! Das letzte Drittel der Saison wird von der Mutter aller Derbys im Frankenland eingeleitet. Dazu geht es auch am Betzenberg emotional hoch her - und an der Kieler Förde, wo Spitzenreiter St. Pauli zum absoluten Topspiel gastiert. Zudem gibt es noch das Debüt von Steffen Baumgart beim Hamburger SV. liga2-online.de gibt einen Überblick.

Die Ausgangslage

Anhand der vielen Duelle mit emotionalem Hintergrund könnte man fast glauben, dass ein Trainerwechsel nicht das Maß der Dinge am kommenden Spieltag wird. Wenn es jedoch um den Hamburger SV geht, wenn es dazu noch um Steffen Baumgart geht - ja, dann ist natürlich Action in der Bude. "Du wechselst öfter die Frau als den Verein", erklärte der neue HSV-Coach zum Amtsantritt über seine Liebe zu den Elbestädtern. Von dieser Leidenschaft sollen nun die Hamburger profitieren. Vorher kann der HSV jedoch in Ruhe auf das Spitzenspiel zwischen Holstein Kiel und dem FC St. Pauli gucken, in dem sich die Konkurrenten gegenseitig die Punkte wegnehmen.

Das Nordduell bleibt jedoch nicht das einzige Nachbarschaftsduell. Gerade in Fürth kommt es zur erneuten Auflage des Ur-Klassikers mit dem 1. FC Nürnberg. Die letzte Niederlage im eigenen Haus gab es vor über sechs Jahren, sodass die Kleeblätter frohen Mutes in die Partie gehen werden. Angespannt ist die Lage hingegen am Betzenberg, wenn das Derby zwischen Kaiserslautern und Karlsruhe steigt - seit drei Spielen warten beide Kontrahenten auf einen Sieg. Dazu kommen noch intensive Partien in Düsseldorf (gegen Rostock) und Osnabrück (gegen Hannover), sowie ein möglicherweise wieder torreiches Spiel in Braunschweig (gegen Hertha).

 

Fünf Partien im Fokus

Kiel gegen St. Pauli: Spitzenspiel in Norddeutschland

Zum Start ins neue Jahr war der Herbstmeister aus Kiel irgendwie aus dem Tritt gekommen. Aber stimmte das so überhaupt? Die Ergebnisse gegen Braunschweig (1:2) und Fürth (1:2) waren ein Rückschlag, doch in der Spielweise zeigte sich die Elf von Marcel Rapp ziemlich konstant. So fuhren die Störche auch schnell wieder Erfolge ein - nicht zuletzt mit dem 4:0-Kantersieg gegen Verfolger Paderborn. Die Kieler, die vielleicht etwas Frühform vermissen ließen, sind wieder zurück in der Spur.

Gleiches gilt für die Kiezkicker, die ihre erste Niederlage nach 25 Liga-Spielen verdaut haben. Dem Serienbruch in Magdeburg (0:1) folgte eine Willensleistung in Unterzahl gegen Braunschweig (1:0). Der FC St. Pauli behauptete sich an der Spitze, die Spieler feierten den neuerlichen Erfolg mehr als einen Kantersieg. Als Tabellenführer können die Hamburger gewiss ziemlich sorglos in das Spitzenspiel gehen - und bei einem weiteren Sieg wäre das womöglich sogar schon ein Meilenstein im Aufstiegsrennen.

FCK gegen KSC: Wem gelingt die Wende im Derby?

Lässt Friedhelm den Betzenberg funkeln? Der neue FCK-Cheftrainer steht vor seinem Debüt im heimischen Stadion - und das direkt mal in einem Derby. Die Frage ist, wie viel Rückenwind der Punktgewinn in Nürnberg (1:1) den Roten Teufeln geben kann. Über weite Strecken sah das erste Spiel unter Funkel so aus, als könnten die Lautrer einem verunsicherten Gegner wehtun. Doch im weiteren Verlauf der Partie zeigten sich auch die eigenen Wackler, sodass ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf weiter aussteht. Umso süßer wäre wohl ein Erfolg gegen den KSC.

Karlsruhe wird sich jedoch nicht lumpen lassen, schließlich gab es zwei intensive Siege gegen Osnabrück (2:1) und Hamburg (4:3) zum Auftakt ins neue Jahr. Seitdem verfallen die Badener jedoch in alte Muster der Hinrunde, weshalb die Konstanz in Karlsruhe schon wieder abgereist ist. Immerhin kämpfte sich die Eichner-Elf im letzten Heimspiel nach zwei Rückständen gegen Düsseldorf zurück. Es bleibt jedoch dabei, dass sich der KSC bislang noch nicht so richtig absetzen konnte, was natürlich mit einem Sieg am Betzenberg durchaus der Fall werden könnte.

FCM gegen S04: Königsblau kann Krimis

Magdeburg siegt, Magdeburg fliegt. Dem überraschenden 1:0-Erfolg gegen St. Pauli folgte ein wildes Spiel in Berlin, das der FCM in Unterzahl binnen weniger Minuten aus der Hand gab. Immer wieder sind es die individuellen Fehler, welche die Mannschaft von Christian Titz um den Lohn bringen. Am Ende eine Frage der defensiven Qualität? In jedem Fall müssen die Magdeburger weiter aufpassen, denn ein weiterer Rückschlag in einem direkten Kellerduell mit Schalke könnte die Lage wieder nachdenklicher erscheinen lassen. Obwohl es bisher nie so richtig brenzlig für den FCM wurde.

Anders sah es schon oft in dieser Saison beim FC Schalke 04 aus. Mal verliert man, mal gewinnen die anderen. Doch in den direkten Duellen zeigen die Königsblauen regelmäßig, wo der Hase langlaufen kann. Zwar nicht gegen Lautern (1:4) - doch Osnabrück, Rostock, Braunschweig und Wiesbaden waren die letzten vier Siege der Gelsenkirchener. Kann sich Mannschaft von Karel Geraerts nun wieder in einem vermeintlichen Krimi behaupten?

HSV gegen SVE: Baumgart debütiert gegen Aufsteiger

Die Ära von Tim Walter ist beim Hamburger SV nach zweieinhalb Jahren vorbei. Nun übernimmt Steffen Baumgart - und prompt steht die Partie an, die in der Hinrunde für die ersten Bedenken bei den Elbestädtern gesorgt haben dürfte. Denn der freche Aufsteiger aus Elversberg zog an der Kaiserlinde den 2:1-Sieg gegen den HSV. Wie sieht es nun im Rückspiel aus, wenn die Wucht des Volksparkstadion hinter den Elbestädtern steht? Klar ist, dass mit Baumgart ein absoluter Publikumsliebling als Trainer verpflichtet wurde. Entsprechend werden die Erwartungen aber auch hoch sein.

Elversberg wird wiederum in die Euphorie hineingrätschen wollen. Nach einer Schwächephase vor und nach dem Jahreswechsel hat sich die SVE nun wieder stabilisiert und fuhr Siege gegen Kaiserslautern (2:1) und Osnabrück (3:1) ein. Der letzte Auswärtssieg ist allerdings auf November datiert - damals aber immerhin in der Veltins-Arena von Gelsenkirchen. Ob die Steffen-Elf den Coup beim ähnlich großen HSV wiederholen kann?

Fürth gegen Nürnberg: Frankenderby als Krisenduell

Seit 1904 läuft die sportliche Rivalität im Frankenland. Über 270 Duelle gab es bereits zwischen Fürth und Nürnberg, in denen zuletzt ausgeglichene Verhältnisse herrschten. Im September gab es ein 1:1-Remis im Hinspiel, davor blieben beide Mannschaften je einmal im eigenen Stadion siegreich. In Nürnberg gewann Fürth zwischen 2016 und 2020 gleich vier Mal - im Sportpark Ronhof wiederum siegte der FCN zuletzt im März 2017. Bietet sich nun die Chance für den Club? Dreimal in Folge blieb die Spielvereinigung zuletzt ohne Sieg. Mit Wut im Bauch und der Wende im Derby könnte Fürth jedoch wieder an die Spitzengruppe in der Tabelle anschließen.

Beim Club läuft es wiederum auch nicht rund, blieb der FCN zuletzt doch gleich viermal ohne Sieg. Dafür stehen aber auch drei Remis in Folge auf dem Papier. Ist Shootingstar Can Uzun nicht in Bestform, dann scheint bei den Nürnbergern schon ein bisschen die Luft heraus zu sein. Im Niemandsland der Tabelle geht es für den FCN derzeit auch um nichts. Doch Obacht: In den vergangenen Jahren gerieten die Nürnberger eher mal in einen Negativstrudel statt in einen Freudentaumel.

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