Anfang nach Last Minute-Gegentor: "Das tat weh"
Wie schon im letzten Heimspiel gegen die Hertha brachte der 1. FC Kaiserslautern auch gegen den HSV eine Führung nicht ins Ziel, musste sich am Ende mit einem 2:2 begnügen und konnte wieder keinen Heimsieg einfahren. Auch wenn es spielerisch ein Schritt nach vorne war, der Ausgleich in der Schlusssekunde tat – wenn auch nicht unverdient – enorm weh.
Lautern trauert Aches Chance hinterher
Es lief die 64. Spielminute im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion, als Ragnar Ache in Marlon Ritters Flanke hineinruschte und die Kugel das Tor um Zentimeter verfehlte. Mit dem 3:1 – da war man sich sicher im Lager der Lauterer – wäre die Messe gelesen gewesen. So aber schnürte der HSV die Gastgeber zunehmend in ihrer Hälfte ein und erzielte letztlich in der fünften Minute der Nachspielzeit noch den Ausgleichstreffer. Ein Gegentor, das nicht nur die Spieler, sondern auch den Anhang der Pfälzer bis ins Mark traf.
Kapitän Ritter versuchte nach dem Abpfiff die vorherrschende Emotion irgendwie in Worte zu verpacken und machte bei seinem Statement auch deutlich, wie schwer es ist, die Hamburger über 90 Minuten zu verteidigen: "Ich glaube, wenn man kurz vor Schluss das 2:2 schluckt, dann ist da keine Freude, dass wir einen Punkt geholt haben. Es war klar, dass es schwierig wird, wenn dann die Bälle immer wieder in den Strafraum geflogen kommen. Wir haben es gut verteidigt bis zur letzten Minute." Trainer Markus Anfang fand etwas härtere Worte in Bezug auf seinen Gemütszustand: "Wir haben schon gegen Hertha ein richtig gutes Heimspiel gemacht und sind leer ausgegangen. Heute haben wir 2:0 geführt und bekommen mit der letzten Aktion noch das Gegentor. Das tut weh heute." Auch er sah die Chance von Ache als den Knackpunkt im Spiel seiner Mannschaft: "Wenn wir danach das 3:1 machen, dann gewinnen wir das Spiel. So ist das sehr ärgerlich."
Spielerischer Schritt in die richtige Richtung
Trotz des bitteren Ausgleichs konnten die Zuschauer auf den Rängen fußballerisch eine deutliche Steigerung sehen, verglichen mit dem Auftritt in Hannover vor Wochenfrist. Das war auch den Spielern nicht entgangen, wie Ritter erklärte: "Wir haben gezeigt, dass wir es anders können. Deshalb war das heute ein Schritt nach vorne." Nicht anders sah es Torwart Julian Krahl: "Ich denke, wir haben den Fans einen Riesenfight geliefert. Jeder hat sich reingehauen. Ich bin stolz auf die Jungs. Daran müssen wir uns in den nächsten Wochen messen lassen."
Besonders war – natürlich – wieder einmal die Stimmung im Stadion. Samstagabend unter Flutlicht am Betze, viel mehr geht in einer hochkarätig besetzten 2. Bundesliga fast schon nicht. Die Atmosphäre rang auch dem Übungsleiter Respekt ab: "Und auch ein Riesen-Dank an die Zuschauer, die für eine fantastische Stimmung gesorgt haben. Das ist Fußball, wie wir ihn mögen." Auf den nächsten Auftritt im Fritz-Walter-Stadion müssen die Fans noch vier Wochen warten, für den FCK stehen erst mal zwei Auswärtsspiele in Regensburg und Elversberg an. Dann ist der SC Paderborn zu Gast.