Arminia Bielefeld: Punkt der Moral in Aue

Der DSC Arminia Bielefeld hat mit einem späten 1:1-Remis beim FC Erzgebirge Aue die vierte Niederlage in Folge verhindert und bleibt im Gleichschritt mit den Veilchen im Mittelfeld der Tabelle. Nach einer unterirdischen ersten Hälfte, nach der die Arminia durch einen Handelfmeter in Rückstand geriet, wirkten die Ostwestfalen nach der Pause wie ausgewechselt und spielten die Auer teilweise an die Wand. Doch ein überragender Gästekeeper und die Uhr ließen schon fast alle Hoffnungen der Blauen schwinden, ehe Andreas Voglsammer in der Nachspielzeit doch noch ausglich.

Spieler sauer über die zwei Gesichter

Obwohl die meisten Spieler über den späten Punkt am Ende glücklich waren, so wich die Freude nach dem Spiel schnell einer gewissen Enttäuschung und Verärgerung. Nach den vielen Chancen der zweiten Hälfte hatten sich die Gäste durchaus mehr versprochen als nur einen Punkt. Dennoch gaben die Akteure offen zu verstehen, dass sie über die eigene erste Hälfte mehr als enttäuscht waren. Rechtsverteidiger Patrick Weihrauch kritisierte auf der Vereinshomepage die vielen "falschen Entscheidungen" die vor der Pause getroffen wurden. Kapitän Julian Börner betitelte die ersten 45 Minuten als "Katastrophe" und der Siegtorschütze Voglsammer fügte hinzu: "Wenn wir verloren hätten, wäre das bitter gewesen, aber wir hätten uns das nach der ersten Halbzeit selbst zuschreiben müssen – da haben wir ohne Druck gespielt. "

In der Tat scheint der DSC im Moment wieder in die alten Muster zu verfallen und nur 45 Minuten eins Fußballspiels alles zu investieren. Gegen Düsseldorf war es ebenfalls die erste Hälfte, die die Mannschaft komplett verschlief und gegen Ingolstadt am letzten Wochenende war es die zweite Halbzeit. Neben den individuellen Fehlern wird dies der zweite große Aspekt sein, den Cheftrainer Saibene seiner Elf in der Länderspielpause dringend unterbinden sollte.

Fehler und Chancenverwertung

Ansonsten muss der Luxemburger auch noch an der Chancenauswertung und der offensiven Kreativität arbeiten. Dass die eigenen Fehler die Arminia jetzt schon reihenweise Punkte gekostet haben, wurde schon angesprochen. Doch auch die Verwertung der eigenen Möglichkeit bleibt ein Problem. Aus den letzten drei Partien hätte man bei effektiver Nutzung der eigenen Möglichkeiten ohne Frage fünf Zähler sammeln können, doch es wurde nur ein einziger. Die Arbeit für Saibene wird also auch während der zweiwöchigen Ruhephase nicht gerade weniger werden.

Doch genau dafür war der Punkt am Ende umso wichtiger für die Moral, wie der Coach nach dem Spiel zu verstehen gab: "Wir sind froh, dass wir einen Punkt mitgenommen haben, denn das gibt uns Selbstvertrauen für die Zukunft." Nach der Pause geht es für den DSC noch gegen Braunschweig, Kaiserslautern, Pauli, Sandhausen und Regensburg. Aus diesen fünf Spielen verspricht man sich in Bielefeld eine Ausbeute von mindestens sieben Punkten. Durch die Ausgeglichenheit der Liga ist der fünfte Rang des Tableaus zwar nur einen einzigen Punkt entfernt, doch auch die SG Dynamo Dresden auf Rang 15 liegt nur vier Punkte hinter dem DSC. Aus der guten Moral sollten die Spieler der Arminia also bald wieder einen dreifachen Punktgewinn machen, um nicht wieder in altbekannte Gefilde zu rutschen.

 

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