Arminia: "Die Rückrunde wird brutal hart"

Der DSC Arminia Bielefeld hat sein letztes Pflichtspiel in diesem Jahr beim SSV Jahn Regensburg verdient mit 2:3 verloren. Nachdem die Ostwestfalen früh im Spiel in Führung gegangen waren, verlor die Saibene-Elf nicht nur gänzlich den Faden, sondern ließ auch jegliche kämpferische Einstellung und Willen auf dem Rasen vermissen. Zudem präsentierte die Defensive der Blauen in der ersten Halbzeit einen wahren Offenbarungseid, der nach den Worten von Trainer Saibene jeden Arminen daran erinnerte, dass es auch in dieser Saison nur gegen den Abstieg geht.
Kein Normalform erkennbar
Die frühe Führung durch Andreas Voglsammer sollte der Mannschaft am Samstag eigentlich eine gewissen Sicherheit gebe, doch schon 100 Sekunden danach war sie durch schlechte Koordination auf der rechten Abwehrseite und einen Torwartfehler von Stefan Ortega schon wieder dahin. Im Anschluss daran traute sich Arminia kaum noch in die gegnerische Hälfte, während der Jahn mit einer bärenstarken ersten Hälfte überzeugte. Vor allem über die rechte Abwehrseite der Gäste lief beinahe jeder Angriff ungestört und so war das 2:1 durch Grüttner nur eine Frage der Zeit. Für Spielführer Julian Börner war es eine der schwächsten ersten Hälften in seiner Zeit beim DSC: "Wir haben nach dem 1:0 komplett die Linie verloren. Wir haben keine Zweikämpfe und keine zweiten Bälle mehr gewonnen, zudem waren die Abstände viel zu groß." Nach der Pause zogen sich die Gastgeber ein wenig zurück, auch um ihre eigenen Kräfte zu schonen. Den Bielefeldern fiel aber weiter wenig ein und so war das Eigentor von Hartherz in der 78. Minute beinahe die Körnung. Erst nach dem 3:1 der Jahn-Elf ergaben sich Chancen für die Gäste, sodass nach Kerschbaumers 2:3 und Klos' vermeintlichem Abseitstor am Ende sogar ein Punkt hätte herausspringen können. Die gezeigte Leistung auf dem Rasen - nach der nicht ein einziger Spieler Normalform zeigte - hätte aber keinen Punkt verdient.
Saibene warnt Spieler vor
Dementsprechend bedient war Trainer Jeff Saibene und ließ seine Spieler schon einmal wissen, was nach dem Weihnachtsurlaub auf sie zukommen wird: " Wir waren überhaupt nicht präsent und haben nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben die richtige Mentalität und Einstellung vermissen lassen. Ich bin sehr enttäuscht, dass wir im letzten Spiel vor der Pause so einen Auftritt hinlegen. Die Jungs können froh sein, dass jetzt Winterpause ist, sonst hätten sie in den nächsten Tagen einiges erleben müssen. Aber das werden wir in der Vorbereitung nachholen." Doch auch innerhalb der Teams war die Frustration deutlich spürbar. Torschütze Andreas Voglsammer nahm im Anschluss kein Blatt vor den Mund: "Wir haben eine indiskutable Leistung gezeigt. Wir waren nicht gierig und konsequent genug, vor allem in den entscheidenden Situationen. In der Pause haben wir die Fehler angesprochen, aber nichts davon umgesetzt. Wir können die 25 Punkte schönreden, aber zwei Leistungen wie zuletzt gehen mir gehörig gegen den Strich." Jeglicher Gedanke an die obere Tabellenhälfte sind nun also vorbei und der DSC ist auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Mit den beiden zuletzt gezeigten Leistungen hat man sich wieder mitten in den Abstiegskampf manövriert. Die Spieler wirkten ausgepowert und kraftlos, sodass die Winterpause vielleicht zur richtigen Zeit kommt. Weiterhin kann und wird es für die Mannschaft nur darum gehen, möglichst schnell 40 Punkte zu sammeln. Kapitän Julian Börner wies aber abschließend darauf hin: "Die Rückrunde wird brutal hart, wir werden um jeden Punkt kämpfen müssen."