Aue: Hinten desolat, vorne verschwenderisch
Erzgebirge Aue kann nicht mehr gewinnen, am 2. Advent kassierten die Veilchen eine deutliche 0:4-Niederlage gegen Stuttgart und verlieren langsam den Anschluss ans rettende Ufer. Trotz einer engagierten und druckvollen Leistung im ersten Durchgang reicht es für die Mannschaft um Pavel Dotchev nicht zu einem Punkt, die Schwaben nutzten ihre Chancen und springen vorrübergehend auf Rang 1.
Hinten desolat, vorne verschwenderisch
Den ersten Rückschlag gab es für die Veilchen schon vor dem Anpfiff, Pascal Köpke fehlte mit Adduktorenbeschwerden. Der beste Knipser der Veilchen wurde von Mario Kvesic ersetzt, zudem spielte Mirnes Pepic von Anfang an. Aue begann druckvoll, lies sich vom großen Namen Stuttgart nicht beeindrucken und kombinierte sicher Richtung Strafraum, aus zwei Ecken schlugen die Gastgeber jedoch keinen Profit. Ganz im Gegensatz zum VfB, der nutzte seine erste Standardsituation, Özcan flankte einen Eckstoß auf Pavard, der verlängerte mit dem Kopf auf Baumgartl, der aus drei Metern keine Mühe hatte den Ball ins Tor zu köpfen. Aue lag wieder nach dem ersten Angriff des Gegners zurück. Und wenn man schon kein Glück hat, kommt auch noch Pech hinzu. Drei Minuten nach der Stuttgarter Führung lässt Kvesic drei Schwaben stehen, doch sein Schuss wird von den Fingerspitzen Langeraks noch an die Latte gelenkt. Aue attackierte den VfB früh, hatte mehr Ballbesitz und trotzdem stach der Bundesliga-Absteiger wieder zu. Rizzuto ließ Asano auf der linken Außenbahn zu viel Platz, der flankte in die Mitte, wo Gentner aus spitzen Winkel den Ball noch aufs Tor brachte, ein ungefährlicher Ball, doch Keeper Daniel Haas bugsierte die Kugel noch in den eigenen Kasten. Ein katastrophaler Bock, zwei Chancen Stuttgart und es stand 0:2. Die Sachsen kämpfte und erspielte sich Chancen, Dimitrij Nazarov und Kvesic vergaben jeweils zwei Großchancen. Die Veilchen spielten besser, hatten mehr Spielanteile, waren aktiver, doch der VfB nutzte im Gegensatz dazu seine Chancen.
VfB sticht noch zweimal zu
Aue ging aggressiv in die zweite Hälfte, wollte unbedingt den Anschlusstreffer. Mario Kvesic, der auffälligste Veilchenkicker, versuchte es bei einem Freistoß direkt aus 30 m und scheiterte an Langerak. Hinten Machten die Gastgeber auf und versuchte sich wieder ins Spiel zu bringen, doch im Zentrum machte der VfB dicht. Nazarov fehlte in der Sturmspitze die Unterstützung und die Veilchen schafften es so nicht gefährlich in den Strafraum zu kommen und Chancen zu erspielen. Die Stuttgarter blieben wiederrum ihrer Linie aus dem ersten Durchgang treu und nutzen die Fehler der Auer Hintermannschaft gnadenlos aus, Terodde spielte Carlos Mané im Strafraum an, der ließ Haas aussteigen und erhöhte auf 0:3. Keine zehn Minuten später machte Mané seinen Doppelpack perfekt, eine Flanke von Insua verlängerte Steve Breitkreuz unglücklich auf Mané, der von Hertner sträflich allein gelassen wurde. Der Portugiese bedankte sich und sorgte für den Endstand. Das Spiel plätscherte dem Ende entgegen, Dotchev brachte mit Samson und Riese noch zwei defensive Mittelfeldspieler, um die die Höhe der Niederlage in Grenzen zu halten.
Aue verliert den Anschluss
Die Luft im Erzgebirge wird dünner, der VfB zeigte den Veilchen in einer Lehrstunde, wie man effektiv in dieser Liga Punkte sammelt. Aue hatte mehr Ballbesitz, mehr Chancen und Spielanteile, doch am Ende zählt das Ergebnis. Stuttgart machte aus fünf Chancen vier Tore, Aue aus 14 hingegen null, so gnadenlos ist Fußball. Im Sturm fehlt ohne Pascal Köpke die Effektivität und die Kaltschnäuzigkeit, in der Abwehr herrscht keine Ordnung und Keeper Haas arbeitet eher als Balljunge im Torbereich. Da die Konkurrenz reihenweise gepunktet hat, wird es für Aue langsam eng. Mit Kaiserslautern und Düsseldorf warten zwei schwere Spiele auf die Veilchen, sollte dabei kein Sieg herausspringen, wird auch der Trainer offen zur Diskussion stehen, aus den letzten zehn Spielen holte Aue nur magere fünf Zähler, das ist viel zu wenig.