Befreiung missglückt: VfL Osnabrück will "zweite Chance" wahrnehmen

Trotz passender Ergebnisse der direkten Konkurrenz konnte der VfL Osnabrück diese Chance am Sonntagnachmittag nicht nutzen und will nun über den Umweg Relegation den Klassenerhalt sichern. VfL-Coach Markus Feldhoff gestand seinen Spielern dabei eine gewisse Enttäuschung zu.
Einerseits und andererseits
Eintracht Braunschweig verliert klar gegen den Hamburger SV, der SV Sandhausen verliert bei Zweitliga-Meister Bochum und der VfL Osnabrück führt im eigenen Spiel gegen Erzgebirge Aue zur Pause mit 1:0. Trotz aller Trümpfe in der eigenen Hand sollte die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt schnell wieder ad acta gelegt werden. Einen Nazarov-Doppelpack später steht der VfL dort, wo er auch schon vor dem letzten Spieltag stand: Auf dem Relegationsrang.
"Wir sind ein bisschen hin- und hergerissen. Wir haben einerseits den Relegationsplatz gewonnen für uns, der das Minimalziel war", gestand Trainer Feldhoff auf der anschließenden Pressekonferenz, nachdem sich die Osnabrücker zuletzt mit zwei Siegen erst in diese komfortablere Lage bringen konnten. "Andererseits gestehe ich allen zu, heute etwas enttäuscht zu sein, weil die anderen Ergebnisse heute für uns gepasst haben", wusste der 46-Jährige dennoch auch. Zwar habe seine Mannschaft nach einem Traum-Freistoß von Sebastian Kerk (25.) "verdient" in Führung gelegen, doch dies sollte am Ende nicht mehr viel wert sein.
Voller Fokus
In der zweiten Halbzeit habe der VfL "zu wenig Ballsicherheit gezeigt" und sei nun auch nicht mehr "so gut gewesen, dass wir einen Sieg verdient hätten, den wir gebraucht haben." Obwohl das formulierte Ziel in der Pause klar gewesen sei, auf das zweite Tor zu gehen. Gescheitert wäre dies Vorhaben aber vor allem im Kopf. Zwar habe der VfL "nur noch gewinnen" können, doch "vielleicht hatten wir wieder zu viel zu verlieren", war sich der Übungsleiter der Ambiguität der Situation nach der Halbzeit bewusst.
Somit blieb die zur Halbzeit erhoffte Klassenerhaltsparty zunächst aus, doch die zugestandene Enttäuschung sollte auch nicht zu lange währen. "Wir reisen gleich weiter nach Ingolstadt und bereiten uns dort vor", gab Feldhoff den weiteren Plan vor. Gegen die Schanzer, die erst letztes Jahr in der Relegation an Nürnberg scheiterten, soll nun "die zweite Chance" über das Minimalziel Relegation wahrgenommen werden. "Wir hören dann auf, wenn wir den Job erledigt haben", gab sich der Cheftrainer abschließend kämpferisch. Bei diesem Vorhaben kann er indes wieder auf Verteidiger Beermann und Mittelfeldmotor Reis setzen, dessen Einsatz aufgrund der anstehenden Junioren-Länderspiele ungewiss erschien, wie er auf der Pressekonferenz bekannt gab. Lediglich für Luc Ihorst könnte die Relegation noch zu früh kommen. Am Donnerstag gilt es nun, den ersten Schritt zur Wahrnehmung der zweiten Chance zu gehen, ehe dann am Sonntag eine finale Entscheidung über die künftige Klassenzugehörigkeit fallen wird.