Beschluss der Klubs: Handshake-Dialog vorerst ausgesetzt

Erst zu Saisonbeginn eingeführt, ist der Handshake-Dialog, bei dem sich die Kapitäne und Trainer beider Mannschaften 70 Minuten vor Anpfiff mit dem Schiedsrichter-Team getroffen haben, schon wieder Geschichte - zumindest vorerst.
Hintertür bleibt offen
Sie waren zu Saisonbeginn nicht gerade gering ausgefallen, die kritischen Stimmen zur Einführung des verpflichtenden Handshake-Dialogs vor den Spielen. Hansa-Kapitän Franz Pfanne etwa hatte diesen als "absoluten Quatsch" bezeichnet und berichtet, dass das Gespräch nur 30 Sekunden gedauert habe. "Wir sind hereingekommen und haben uns begrüßt. Der Schiedsrichter hat uns dann nochmal an die Kapitäns-Regel erinnert und gesagt, dass er ansonsten nichts weiter hat. Wir hatten auch nichts anzumerken und sind wieder gegangen." Auch mehrere Trainer hatten sich kritisch geäußert. Vor allem vor dem Hintergrund, der Dialog nur schwierig in die Spielvorbereitung zu integrieren sei.
Daher haben die Sportverantwortlichen der 36 Erst- und Zweitliga-Klubs auf ihrer jüngsten Tagung beschlossen, den sogenannten Handshake-Dialog vorerst auszusetzen. Eine Hintertür bleibt aber offen. Denn wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) in einem Statement bekanntgab, soll "zu gegebener Zeit darüber entschieden" werden, "ob dieses Instrument, bei dem ja auch auf Regelanpassungen zu einer neuen Spielzeit hingewiesen werden soll, für die ersten Spieltage der kommenden Saison wieder durchgeführt wird".
"Störgefühl im allgemeinen Ablauf"
Kircher betont, dass die Sportverantwortlichen den Sinn des Handshake-Dialogs "prinzipiell bestätigt" und ihm "grundsätzlich eine positive Wirkung attestiert" hätten. "Allerdings haben sie auch angemerkt, dass er mit zunehmender Anzahl der Spieltage eher ein Störgefühl im allgemeinen Ablauf vor den Spielen erzeugt habe und es keine wöchentliche Frequenz mehr dafür brauche."
Dennoch stehe es den Schiedsrichterteams frei, nach Möglichkeiten zu suchen, "um weiterhin die Trainer und Kapitäne bereits vor dem Spiel mitzunehmen und sich mit ihnen auszutauschen", so Kircher weiter. "Wir erachten die Gespräche mit ihnen nach wie vor als sinnvoll, um die Atmosphäre für ein gutes Miteinander zu schaffen."