BTSV beendet Durststrecke: "Wussten nicht mehr, wie sich das anfühlt"

Für die Eintracht aus Braunschweig wurde das Heimspiel gegen Heidenheim in der Schlussphase der Partie noch zu einem Zitterspiel. Doch die neu auf- und eingestellte Defensive der Löwen hielt dem finalen Druck stand und verteidigte einen letztendlich verdienten 1:0-Heimsieg, der das Team vorerst aus dem Tabellenkeller half.

Erster Sieg nach sieben Spielen ohne großen Erfolg

In diesem wichtigen Auftaktspiel der Rückrunde blieben zur großen Erleichterung des Braunschweiger Lagers die individuellen Fehler aus, die in den letzten Partien dem BTSV schon sehr viele Punkte gekostet hatten. Löwen-Coach Meyer konnte man nach dem Spiel die Erleichterung deutlich ansehen, mit seinem Team ein Achtungszeichen im Abstiegskampf gesetzt zu haben. So wichtig für die Eintracht, da die Konkurrenz im Tabellenkeller in den letzten Wochen deutlich "zugelegt" hatte. "Für uns war heute wichtig, ein Erfolgserlebnis feiern zu können", sagte der Trainer nach dem Spiel. "Ich freue mich für die Jungs, die gar nicht mehr richtig wussten, wie sich das anfühlt!" Die Eintracht hatte das Spiel mit sehr viel Schwung und schönen Kombinationen begonnen, musste sich aber ab der 20. Minute einem sich immer besser aufkommenden Gegner stellen. Meyer: "Die erste Halbzeit war sehr ordentlich von uns. Wir haben hoch gepresst und Heidenheim zu Fehlern gezwungen."

"Hatte beim Abschluss ein gutes Gefühl"

Braunschweig spielte zwar bis zur Halbzeitpause geordnet und hatte mit dem nach Gelb-Rot-Sperre zurückgekehrten Defensiv-Spezialisten Wydra, der an Stelle von Kammerbauer auflief und Spielmacher-Qualität zeigte, seine auffälligste Defensivkraft auf dem Platz. Aber die Löwen kombinierten sich auch gefährlich in den gegnerischen Strafraum, besonders  immer wieder über die schnellen Außenspieler Bär (links) und Kaufmann (rechts). Die beiden Flügelspieler tauschten wechselnd ihre Seite, womit der Heidenheimer Abwehrverbund immer wieder auseinandergerissen wurde. Eine Riesenchance von Kaufmann (12. Spielminute) konnte Heidenheims Keeper Müller mit einer Glanz-Tat entschärfen. Nach einem Seitenwechsel war er aber machtlos bei einer erneuten Kaufmann/Bär -Kombination.

So konnte dann Kaufmann nach Fehler von Heidenheims Busch seinen Mitspieler Bär bei seinem spielentscheidendem Treffer von halbrechts  in Szene setzen. Meyer: "Wir hatten unsere Möglichkeiten und sind aus meiner Sicht nicht unverdient in Führung gegangen". Der Torschütze Bär hatte bei seinem Tor nicht lange gefackelt und den Ball volley ins Tor gehämmert. "Ich sehe den Ball zu mir rollen und hatte beim Abschluss ein gutes Gefühl. Zum Glück ist der Ball dann auch wirklich reingegangen. Ich hatte dabei ja keine Zeit mehr, richtig zielen". In der zweiten Halbzeit spielte die Eintracht dann vorsichtiger und konnte auch mit etwas Glück - besonders bei Gelegenheiten von Heidenheims auffälligster Offensiv-Kraft Thomalla - einige wenige brenzlige Situationen überstehen.

Eintracht macht Schritte nach vorne

Heidenheims Trainer Schmidt hatte sein Team in der zweiten Hälfte taktisch und personell umgestellt, was der Eintracht nicht besonders schmeckte. Meyer: "Wir haben es nicht mehr immer geschafft, die Raute zu verteidigen und das Mittelfeld zuzulaufen. Wir mussten einige schwierige Spielphasen überstehen und Unmengen an Eckbällen verteidigen. Man sieht, dass wir Schritte nach vorne gemacht haben und stabiler stehen". Allerdings versäumte es die Eintracht, trotz mehrerer Chancen - besonders vom eingewechselten Kobylanski - bei gefährlichen Kontern das entscheidende 2:0 zu erzielen und "den Sack vorzeitig zuzumachen".

Augenfällig war, dass die Löwen-Kicker im letzten Moment vor dem Tor bei Schüssen und Pässen immer wieder die falsche Entscheidung trafen. Schlussendlich hatten die Eintracht aber das Glück des Tüchtigen und fuhr einen knappen Sieg ein. Dabei spielte die bisher schlechteste Defensive der 2. Bundesliga in diesem Jahr schon das dritte Mal "zu Null". Löwen Mittelstürmer Proschwitz, der im Spiel ohne Ende die Heidenheimer Abwehr durch sein Laufpensum  beschäftigte und immer wieder sehenswert die Bälle festmachte und weiterleitete, stellte diese Zukunftsprognose: "Nach sieben Spielen ohne Sieg hatte sich die Tabellensituation etwas zugespitzt. Jetzt ist die Erleichterung schon sehr groß! Wir haben immer an uns geglaubt und wollen so weitermachen."

 

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