Darmstadt war "bis zum 0:3 nicht auf dem Platz"

Nach zuletzt zwei Siegen in der Liga in Folge verfiel der SV Darmstadt 98 beim 1:3 in Fürth wieder in alte Muster. Vor allem in der ersten Halbzeit waren die Lilien chancenlos, was nicht nur bei den mitgereisten Fans für Unmut sorgte.
Enttäuschung nach dem Spiel
Zumindest das Ergebnis war über lange Zeit in der ersten Halbzeit eigentlich hinnehmbar. Zwar war Darmstadt die eindeutig schwächere Mannschaft, doch das 0:0 konnte trotzdem gehalten werden. Danach wurden die Gegentore jedoch hergeschenkt. Erst schoss Branimir Hrgota aus 30 Metern zentral auf das Darmstädter Tor und durfte dank Mithilfe von Keeper Schuhen das 1:0 bejubeln (31.), ehe kurze Zeit später auch noch Verteidiger Immanuel Höhn das eigene Tor traf (37.).
"Ich bin brutal enttäuscht über die Art und Weise, wie wir heute speziell in der ersten Hälfte aufgetreten sind. Wir hatten uns vorgenommen, sehr kompakt zu spielen und über Konter unsere Chancen zu suchen. Aber die Art und Weise, wie wir die Zweikämpfe geführt haben, war einfach nicht gut genug. Vielleicht dachte man nach zwei Siegen, dass auch ein paar Prozentpunkt weniger reichen würden, so können wir aber gegen keinen Gegner in der Liga bestehen. So kann man sich nicht präsentieren. Der Gegner hat die zwei Tore eigentlich geschenkt bekommen, das war sehr frustrierend für uns", fasste Darmstadt-Cheftrainer Grammozis die Leistung der ersten Halbzeit nach dem Spiel zusammen.
Ein spielentscheidender "Totalausfall"
Ein 0:2 wäre noch keine Entscheidung gewesen, doch Darmstadt kam mit zwei Umstellungen aus der Pause - und kassierte direkt das 0:3 durch einen erneuten Fernschuss von Hrgota (47.). "In der ersten Halbzeit waren wir zu zaghaft und gehen dann auch verdient mit dem 0:2 in die Pause. Wir haben uns dann einiges vorgenommen, aber bekommen dann sofort das 0:3. Das war natürlich ein herber Dämpfer", so Rechtsverteidiger Herrmann. Im Anschluss wurde den Lilien noch ein Elfmeter per Video-Beweis aberkannt (77.) und der Anschlusstreffer von Island-Stürmer Palsson erfolgte zu spät (87.). "Bis zum 0:3 waren wir nicht auf dem Platz. Danach haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber das bringt nichts, wenn die erste Halbzeit ein Totalausfall gewesen ist", fasste es Fabian Holland zusammen.
Eigentlich war man sich in Darmstadt sicher, dass zuletzt die Kurve genommen wurde, was jedoch mit einem ziemlich leeren Auftritt mit einem Fragezeichen versehen wurde. Auch die Fans quittierten die gesehene Leistung entsprechend, was Holland durchaus nachvollziehen konnte: "Es waren im Fanblock einige dabei, die richtig sauer waren. Nicht nur bei den Fans, sondern natürlich auch bei uns, weil wir mit dem Auftritt überhaupt nicht zufrieden sein können. Natürlich gehen wir nach so einem Spiel zu ihnen, um uns das alles anzuhören. Es war sicher gut, dass sie sich direkt auskotzen konnten." Doch auch Herrmann ist sich sicher, "dass sie im nächsten Spiel wieder hinter uns stehen werden." Das nächste Spiel erwartet Darmstadt gegen den Jahn Regensburg. Eine Chance auf Wiedergutmachung.