Das Heft nicht in die Hand genommen: KSC mit Remis gegen FCI
Am vergangen Sonntag trennten sich der Karlsruher SC und der FC Ingolstadt 04 1:1. In einem Spiel mit wenigen Torchancen konnte zunächst Koen van der Biezen den KSC mit 1:0 in Front bringen (19.), ehe Moritz Hartmann drei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit ausgleichen konnte. Kurz vor Ende der Partie wurde es dann noch einmal hitzig: Nachdem der Einwurf von Dimitrij Nazarov im Gesicht eines Gegenspielers landete, leistete sich Almog Cohen im anschließenden Gerangel einen leichten Kopfstoß gegen Koen van der Biezen. Beide mussten darauf mit Rot vom Platz. Ansonsten hatte das Spiel nicht viel zu bieten für den Zuschauer. Dennoch wäre für den KSC mehr drin gewesen. liga2-online.de zeigt an drei Punkten auf, warum man letztendlich doch nur 1:1 gegen die Audiostädter spielte.
Unkonzentriertheit bei Pässen
Punkt 1: Der KSC reagierte im Spiel gegen den FCI viel zu unkonzentriert bei Pässen. Anfangs probierten es die Badener ab und an mit risikovollen Pässen, diese fanden jedoch meist nicht den Mitspieler. Nachdem die Ingolstädter auf die Unkonzentriertheiten der Fächerstädter mit hohem Druck reagierten, wurde es zum Teil richtig kritisch für die KSC-Hintermannschaft. Einmal führte dies sogar fast zu einem Gegentor: Nach einem „Hin und Her Gespiele“ in der KSC-Abwehrreihe konnte ein Ingolstädter den Ball erobern. Hätte dieser den Ball besser verwertet, wäre der KSC wohl in Rückstand geraten.
Keine Offensivpower – Keine Durchschlagskraft
Punkt 2: Im Spiel gegen die Bayern ließ der KSC seine Offensivpower vermissen. Viel zu selten fand man gegen den FCI ein Konzept, um zum Abschluss zu kommen. Meist konnte man sich noch nicht einmal bis zum Strafraum durcharbeiten. War dies dann der Fall, wurde die Möglichkeit auf eine Torchance leichtfertig verspielt. Am Ende half sogar ein leeres Tor nicht: Nachdem Ingolstadts Torhüter Öczan den Ball in der Bedrängnis nicht weit genug weg schlagen konnte, landete dieser bei Rheinhold Yabo. Yabo konnte darauf den Ball aus gut 40 Metern nicht im Tor unterbringen. Insgesamt kann man über eine schwache Offensivleistung der Badener sprechen. "Es ging zu wenig nach vorne", wie Hennings schlicht und einfach erklärte.
Inkonsequent bei Gegentoren
Punkt 3: Als letzter Punkt kann die Unkonsequentheit der Badener bei Gegentoren herauskristallisieren werden. Lediglich über Standartsituationen konnte sich der FCI ernsthafte Torchancen gegen den KSC erarbeiten. Eine dieser wenigen Chancen konnte genutzt werden. Nach einer schlecht ausgeführten Ecke konnte Moritz Hartmann den eher glücklichen Ausgleichstreffer für den FCI erzielen. Das Gegentor wäre aber vermeidbar gewesen. Wäre der für Hartmann zuständige Manuel Torres mit rausgerückt, wäre der Torschütze im Abseits gewesen. Torres tat dies jedoch nicht, deckte aber auch nicht den Spieler, sodass dieser völlig frei für die Audistädter einnetzen konnte. Hätte der KSC in dieser Situation etwas konzentrierter agiert, hätte wohl dem 1:0 Sieg der Blau-Weißen, aufgrund der schwachen Offensivleistung Ingolstadts, nichts im Wege gestanden. Wenn der KSC an seine Schläfrigkeit bei Gegentoren und an seiner Unkonzentriertheit im Ballbesitz arbeitet, wird auch ein gutes Resultat am kommenden Freitag im Spitzenspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth möglich sein. Wenn der Karlsruher SC aber genauso auftritt wie gegen die FC Ingolstadt 04 wird es sicher nicht einfach werden zumindest einen Punkt aus Fürth mitzunehmen. In Zukunft zählt somit für den KSC: Sicherer bei Ballbesitz werde, konsequenter bei Chancen sein und vor allem auch mal gegen schwächere Gegner das Heft selbst in die Hand zu nehmen.
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