Der „Kelleraufstand‟ und die Folgen

Es ist schon ein bisschen merkwürdig – sicher wird die Freude über die drei Punkte in München, Hamburg, Aue und Aalen enorm groß sein, aber dennoch ist sie wohl etwas zwiegespalten. Besonders die Situation des VfR Aalen macht dies deutlich, denn nach dem wichtigen 2:1-Erfolg gegen Braunschweig steht die Elf von der Ostalb weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz und vor einer nahezu unveränderten Situation. Auf der anderen Seite dürften sich die beteiligten Teams, besonders aufgrund der teilweise dramatisches Spielverläufe berechtige Hoffnung auf einen positiven Schub fürs Saisonfinale machen. Als großer Verlierer des Spieltags darf indes Greuther Fürth bezeichnet werden.

Löwen und Pauli feiern ihre Last-Minute-Helden

Die Kellerkinder haben nicht einfach nur gewonnen, sondern für teilweise sehr emotionale Schlussminuten gesorgt. Allen voran darf dies für 1860 München gelten, die nach einer schwachen ersten Hälfte mit 0:1 zurücklagen und sich dann nach der Pause eindrucksvoll zurückmeldeten. Als Stephan Hain in der Nachspielzeit zum Sieg einnetzte, rettete er sein Team vor einem Abstiegsplatz und setzte den Schlussstrich unter eine gelungene Aufholjagd. Auch sind die Löwen wohl das einzige Team, dessen Lage sich an diesem Spieltag wirklich verbessert hat. Torsten Fröhlings Elf hat nach hinten alle Verfolger abwehren können und gleichzeitig näher an Greuther Fürth auf Rang 14 heranrücken können. Auch der FC St. Pauli bejubelte einen Last-Minute-Sieg. Dort hieß der gefeierte Held Lasse Sobiech, der in der 90. Minute per Kopf für das 1:0 der Hamburger gegen den 1.FC Nürnberg sorgte. Mit dem zweiten Heimsieg in Folge im Rücken hoffen die Kiezkicker nun auf eine möglicherweise wegweisende Serie vor eigener Kulisse. Die dürte angesichts der schweren Auswärtsaufgaben in Kaiserslautern und Darmstadt auch notwendig sein, um am Ende die Klasse zu halten.

Aue hält dem Druck stand – Aalen zum sechsten Mal unbesiegt

Am größten dürfte der Druck für Erzgebirge Aue gewesen sein, die am Sonntag auf die Ergebnisse der Konkurrenz reagieren mussten. Die Veilchen konnten zwar spielerisch nicht wirklich überzeugen, siegten am Ende aber dennoch mit 1:0 gegen den FSV Frankfurt und hielten so dem Druck stand. Die Sachsen beendeten somit ihren Negativlauf von vier sieglosen Heimspielen in Folge und gaben die vorübergehend übernommene Rote Laterne wieder an Aalen ab. Auf der Ostalb dürfte dies wenig Freude hervorgerufen haben. Trotz inzwischen sechs Spielen ohne Niederlage steht der VfR noch immer am Tabellenende. Dennoch hatte man den Eindruck, dass die Elf von Trainer Ruthenbeck absolut in der Lage ist die Klasse zu halten. Das Team zeigt sich unbeeindruckt von Punktabzügen und Tabellensituation und wirkt befreit. Und mit aktuell zwei mageren Punkten Rückstand zum rettenden Ufern ist der Klassenerhalt noch längst nicht abgeschrieben.

Fürth trotz Punktgewinn der große Verlierer – Sieglos unter Büskens

Sucht man den großen Verlierern im Keller, dann wird man in Franken fündig. Die SpVgg Greuther Fürth ist durch die Erfolge der hinter ihnen platzierten Teams mehr denn je in Abstiegsnot. Nur noch zwei (zu München), drei (zu Pauli und Aue), bzw. vier (zu Aalen) Punkte trennen die Elf von Trainer Mike Büskens von der Konkurrenz. Auch gegen Union Berlin blieb das Team weiter sieglos unter dem neuen Coach und durfte am Ende sogar froh sein, den späten Ausgleich erzielt zu haben. Zwar zeigte das Kleeblatt eine ansprechende Leistung, aber einmal mehr konnten sie sich nicht belohnen. Schaffen es die Fürther nicht bald wieder einen Dreier einzufahren, dürften ein weiteres Abrutschen in der Tabelle nicht zu vermeiden sein. Die nächste Aufgabe beim Karlsruher SC macht jedoch wenig Hoffnung auf eine schnelle Trendwende. Doch auch alle anderen Teams im Keller müssen auswärts antreten – es bleibt also abzuwarten wer den „Kelleraufstand‟ aufrecht erhalten kann.

Der nächste Spieltag im Tabellenkeller:
Sa. 13:00 Karlsruher SC – SpVgg Greuther Fürth
Sa. 13:00 Fortuna Düsseldorf – TSV 1860 München
So. 13:30 FSV Frankfurt – VfR Aalen
So. 13:30 1.FC Heidenheim – FC St. Pauli
Mo. 20:15 Eintracht Braunschweig – Erzgebirge Aue

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