Die 2. Deutsche Bundesliga vs. die 2. österreichische Liga

Fußball ist auf der ganzen Welt beliebt und wird in nahezu allen Ländern im Profibetrieb gespielt. Dabei gibt es natürlich gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Ländern. Während sich in England, der Heimat des Fußballs, bis in die 4. Liga Profivereine finden, endet der Profifußball in Deutschland schon in Liga 3. im Nachbarland Österreich gerade einmal bis zur 2. Liga. Grund genug, um die 2. Deutsche Bundesliga einmal mit der 2. Österreichischen Liga zu vergleichen.
Zwischen der 2. Bundesliga und der 2. Liga in Österreich liegen oftmals Welten.
Kräfteverhältnisse klar verteilt
Besonders in den letzten Jahren hat die 2. Deutsche Bundesliga durch den Abstieg einiger ehemaliger Top-Vereine deutlich an Niveau gewonnen und könnte möglicherweise sogar eine der stärksten 2. Ligen überhaupt sein. Denn mit dem HSV, Schalke 04 und Werder Bremen wurde die Qualität zusehends höher. Zwar haben sich zumindest Schalke und Werder in dieser Saison wieder in Richtung Bundesliga verabschiedet, im Vergleich zur 2. Liga in Österreich ist jene in Deutschland aber nach wie vor enorm stark und die Kräfteverhältnisse sind klar verteilt. Blickt man auf die Teams, fällt auf, dass in Österreich gleich vier Zweitmannschaften in der 2. Liga vertreten sind. Denn neben Sturm Graz II, Austria Wien II und Rapid Wien II findet sich mit Liefering auch der Kooperationsverein von Red Bull Salzburg wieder. Gerade diese jungen Teams sorgen oft für unvorhersehbare Spiele, weswegen Wettanbieter Österreich auch das Wetten in der 2. Liga ermöglichen. In der 2. Deutschen Bundesliga hingegen findet sich kein einziger Zweitverein eines Bundesligisten. Hier sind die restlichen Teams einfach zu stark.
Tradition auf beiden Seiten
Traditionsvereine finden sich dabei auf beiden Seiten wieder. Sowohl in der 2. Liga in Österreich als auch in der 2. Deutschen Bundesliga sind einige Vereine vertreten, die bereits besonders lange bestehen und oft eine eingeschworene Fangemeinde mit sich bringen. Während es sich in Österreich dabei eher um kleine Teams wie FAC, Vienna oder den GAK handelt, müssen sich die Traditionsvereine in der 2. Deutschen Bundesliga keinesfalls verstecken. Egal ob Hansa Rostock, Nürnburg oder Kaiserslautern – die Stadien sind in der 2. Bundesliga in Deutschland meist voll.
Die Besucherzahlen zeigen enorme Unterschiede
Apropos Besucherzahlen – die fallen besonders unterschiedlich aus. Natürlich muss man bedenken, dass Österreich etwa 10-mal weniger Einwohner hat als Deutschland. Nichtsdestotrotz sind die Fußballspiele in der 2. Liga in Österreich nur sehr spärlich besucht. Die Spitzenvereine liegen hier meist unter durchschnittlich 2.000 Zuschauern pro Spiel. Der FC Liefering kommt durchschnittlich sogar nur auf unter 200 Besucher pro Match. Über einen Mangel an Zuschauern kann man sich in der 2. Deutschen Bundesliga keinesfalls beklagen. Fast 50.000 Menschen pro Spiel in Hamburg und immerhin über 6.000 in Sandhausen sind für eine 2. Liga stolze Werte. Dies zeigt einmal mehr, welch hohen Stellenwert der Fußball in Deutschland genießt.
Schmale Budgets in Österreich
Dass Vereine in einer 2. Liga in den meisten Fällen weniger Budget haben als jene in einer höchsten Spielklasse, das ist natürlich logisch. In Österreich sind die Budgets der meisten Vereine aber selbst in der Bundesliga schon knapp bemessen. Umso weniger steht dann den Vereinen in der 2. Liga zur Verfügung. Der gesamte Kaderwert beträgt dabei oft wenige einstellige Millionenbeträge. Einzig Liefering besticht mit einem Gesamtwert im Kader von über 13 Millionen Euro. Damit ist man zahlentechnisch sogar im Mittelfeld der Bundesliga unterwegs. Zu verdanken ist dies natürlich der Talentschmiede von Red Bull Salzburg, die sich weltweit einen Namen gemacht hat. Die Kaderwerte in der 2. Bundesliga in Deutschland beginnen ungefähr da, wo sie beim absoluten Spitzenreiter in Österreich aufhören. Nämlich im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Spitzenreiter ist wie bei den Zuschauerzahlen auch hier der HSV mit einem Kaderwert von fast 40 Millionen Euro.
Verschiedene Absteiger
Wer es in Österreich aus der 2. Liga hoch in Richtung Bundesliga schafft, bleibt dort in der Regel auch mehrere Jahre. Dies macht es für viele Vereine natürlich besonders attraktiv, sich mit dem Aufstieg zu beschäftigten. Denn vielen Teams gelingt ein spannender Leistungsschub, sobald diese in der höchsten Spielklasse angekommen sind. In Deutschland sieht das dann doch etwas anders aus. Aufsteiger haben es in der Bundesliga häufig schwer und zählen direkt wieder zu den Abstiegskandidaten. Das könnte sich in diesem Jahr natürlich ändern, da mit Bremen und Schalke zwei verhältnismäßig starke Teams die Rückkehr in die Deutsche Bundesliga fixieren konnten.