Dynamo trennt sich von Schmidt - Capretti übernimmt wohl

Dynamo Dresden hat auf die anhaltende Talfahrt der letzten Wochen reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Cheftrainer Alexander Schmidt getrennt - das gaben die Sachsen am Dienstagmittag bekannt. Nachfolger wird nach "Bild"-Angaben wohl Guerino Capretti, wobei die offizielle Bestätigung noch nicht vorliegt.

Nur noch ein Punkt vor Rang 16

Seit sieben Spielen sieglos, dabei nur zwei Tore erzielt, in der Tabelle auf Rang 14 zurückgefallen, am Samstag in letzter Sekunde gegen Darmstadt verloren und nur noch einen Punkt vor dem Relegationsplatz: Der Abwärtstrend bei Dynamo Dresden in den vergangenen Wochen ist unverkennbar - und führt nun dazu, dass Aufstiegstrainer Alexander Schmidt nach zehnmonatiger Amtszeit gehen muss. "Dieser Schritt ist uns wirklich nicht leichtgefallen", sagt Sport-Geschäftsführer Ralf Becker. "Aber wir befinden uns aktuell in einer sportlich schwierigen Situation. Die Spiele in diesem Jahr sind nicht so gelaufen, wie wir uns das alle gewünscht hätten. Und auch wenn wir prinzipiell vom eingeschlagenen Weg vollkommen überzeugt sind, erhoffen wir uns von einer Veränderung auf der Cheftrainerposition in dieser kritischen Phase der Saison einen zusätzlichen Schub im Kampf um den Klassenerhalt."

Der gebürtige Augsburger, der noch bis 2023 unter Vertrag steht, hatte das Traineramt bei Dynamo Mitte April 2021 von Markus Kauczinski übernommen und die Sachsen anschließend mit fünf Siegen und einem Remis aus den letzten sechs Spielen zum Aufstieg und zur Drittliga-Meisterschaft geführt. In der 2. Liga angekommen, grüßte Dynamo nach zehn Punkten aus den ersten vier Spielen von Rang 2, ehe ein erster Abwärtstrend einsetzte, der Schmidt schon Anfang November beinahe den Job gekostet hätte. Doch der 53-Jährige erhielt weiter das Vertrauen und leitete mit drei Siegen aus vier Spielen anschließend die erhoffte Wende ein - ehe Mitte Dezember mit einem 0:3 gegen Schlusslicht Ingolstadt die aktuell anhaltende Talfahrt begann. Insgesamt holte Schmidt in 34 Spielen 14 Siege und sechs Unentschieden, was einen Punkteschnitt von 1,41 bedeutet. Saisonübergreifend blieb er mit den Sachsen zwischenzeitlich elfmal in Folge ungeschlagen.

"Alex gebührt für das, was er für Dynamo geleistet hat, ein riesengroßer Dank", betont Becker. Vom ersten Tag an sei er seine Aufgaben mit "unglaublich viel Leidenschaft, Willen und Energie" angegangen und habe dadurch einen großen Anteil an der Rückkehr in die 2. Bundesliga. "Für seinen weiteren Weg wünsche ich ihm sowohl beruflich als auch persönlich nur das Beste."

Capretti übernimmt wohl

Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, dazu machten die Sachsen noch keine Angaben. Laut der "Bild" soll der Schmidt-Nachfolger mit Guerino Capretti aber bereits gefunden sein. Der 40-Jährige stand bis vor zwei Wochen knapp vier Jahre lang beim SC Verl an der Seitenlinie und führte die Ostwestfalen im Juni 2020 erstmals in der Vereinsgeschichte in die 3. Liga. Nach einer Serie von nur einem Sieg aus den letzten 14 Spielen musste Capretti Mitte Februar gehen. Als Profi war er unter anderem für Paderborn und Münster aktiv.

Noch ist der Wechsel nach Dresden aber offenbar nicht fix, sodass vorerst Co-Trainer Ferydoon Zandi die Einheiten leiten und die Mannschaft auf die bevorstehende Auswärtspartie am Sonntag, um 13.30 Uhr, beim SV Werder Bremen vorbereiten wird.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"