"Ein richtiger Nackenschlag": Aufstiegsränge rücken für F95 in weite Ferne

Rechnet man die Niederlage im DFB-Pokal mit ein, wartet Fortuna Düsseldorf bereits seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg. Auch am gestrigen Abend zeigte die gleichnamige Glücksgöttin bei der 0:1 Niederlage gegen den FC Heidenheim kein Erbarmen für die Elf von Christian Preußer. Nach weitgehend dominanten 90 Minuten der Fortuna setzten die Heidenheimer in buchstäblich letzter Sekunde den Konter zum schmeichelhaften Sieg.
Die Quittung in der Nachspielzeit
Es gibt sie – diese berüchtigten Tage im Fußball. Diese Tage, an denen man auch noch Stunden hätte spielen können. Und dennoch wäre trotz zahlreicher bestens vorgetragener Spielzüge kein Tor gefallen. Vermutlich hätten sich die Fortunen am gestrigen Abend auch mit einem torlosen Remis abgefunden. Doch der eingewechselte Ex-Schalker Robert Leipertz macht diesem einen Strich durch die Rechnung.
Der Konter, den Leipertz nach einem Offensivlauf von Busch in der Nachspielzeit veredelte, war der krönende Abschluss – im negativen Sinne. "Das war am Schluss ein richtiger Nackenschlag“, so die Worte des sichtlich bedienten Trainers Christian Preußer. In der Schlussviertelstunde hatten die Fortunen nochmals eine Schippe draufgelegt – der Siegtreffer für die Heimmannschaft lag förmlich in der Luft.
Offensivgeist zu Lasten der Restverteidigung
Der Offensivdrang ging zulasten der defensiven Absicherung, die sich kurz vor Schlusspfiff als spielentscheidend erwies. "In der zweiten Halbzeit haben wir immer mehr nach vorne gespielt und mussten da auf unsere Restverteidigung aufpassen. Das ist uns in der entscheidenden Szene nicht gelungen.“
Dabei zeigte die Fortuna nicht nur in der Schlussphase die geforderte Reaktion auf die Auswärtsniederlage in Dresden. Das Ziel sei gewesen, den Mannen von der Brenz vor allem mit zweikampfbetontem Spiel den Zahn zu ziehen. Dies gelang von Anfang an, die Schmidt-Elf wurde tief in die eigene Hälfte gedrückt. "Die Anfangsphase ging an uns“.
Dominanz alleine reicht nicht
Im Laufe der ersten Hälfte stabilisierten sich die Gäste kurzzeitig, bis die Fortuna kurz vor der Pause das Spiel wieder an sich riss. Nach Seitenwechsel war die Fortuna klar tonangebend. So habe man in der zweiten Halbzeit immer mehr nach vorne gespielt – ohne das nötige Spielglück.
Enormer Aufwand über 90 Minuten und erneut stand die Fortuna mit leeren Händen da. Wenig verwunderlich, dass sich ein Stück weit Ernüchterung breit machte. "Das war heute sehr enttäuschend und sinnbildlich für die letzten Wochen“, beklagte der Offensivmann Emmanuel Iyoha. So blieb Außenverteidiger Zimmermann nur der erprobte Zweckoptimismus der vergangenen Wochen "Wir dürfen nun auf keinen Fall nachlassen, müssen noch eine Schippe drauflegen und weiter hart arbeiten.“