"Entscheidend war die Haltung": Paderborns Führungsspieler bringen die Wende

Beim Derbysieg gegen Arminia Bielefeld drehte der SC Paderborn in der zweiten Halbzeit das Spiel. Mitverantwortlich dafür war Steffen Tigges, der von seinem Trainer ein Sonderlob bekam.
"Haben nicht derby-like gespielt"
In einem spektakulären Ostwestfalen-Derby behielt der SC Paderborn mit 4:3 die Oberhand. Trainer Ralf Kettemann wirkte nach dem Spiel sichtlich erleichtert, dass er auf der Siegerseite stand. "Am Ende haben wir drei Punkte in der Tasche und viel Potenzial, über das wir reden können und müssen", resümierte der 39-jährige. Denn vor allem in der ersten Halbzeit lief bei seiner Mannschaft einiges nicht nach Plan. Nach guten ersten zehn Minuten "haben wir nicht derby-like Fußball gespielt", meinte Kettemann. "Das ist nicht cool, kommt aber vor. Das ist kein Vorwurf an die Jungs", ergänzte er nachsichtig.
Paderborn verlor der Faden und wirkte nicht mehr so selbstsicher wie in den Wochen zuvor. "Wir waren sehr unsauber mit dem Ball. Das kennen wir so nicht von uns", erklärte der Coach. Auch in der Abwehrarbeit vermisste er den Mut und die Entschlossenheit, den Gegner früher zu stören: "Beim Verteidigen sind wir in Muster verfallen, die wir in der ersten Woche im Juli gesehen hatten." Trotz der ausbaufähigen Leistung blieb der Trainer in der Kabine ruhig und arbeitete die Fehler klar mit seinen Spielern auf. "Ich bin niemand, der herum schreit und das war auch nicht angebracht", so Kettemann.
"Das muss man ihm hoch anrechnen"
Seine Mannschaft kam mit viel Schwung aus der Kabine und stellte innerhalb von nur zwölf Minuten von 1:2 auf 4:2. Ein Beweis dafür, dass sie gelernt hat, mit Rückschlägen umzugehen. Mitentscheidend für die Wende war der Doppelpack von Steffen Tigges, der seine ersten beiden Tore im SCP-Trikot erzielte. Kettemann misst den Stürmer aber nicht nur an seinen Toren, sondern auch an seiner Arbeit gegen den Ball. "Dass wir jetzt viermal zu Null gespielt haben, liegt auch an ihm und das muss man ihm hoch anrechnen", lobte der Trainer seinen Schützling.
Darüber hinaus war ein wichtiger Faktor, dass die Führungsspieler Felix Götze und Raphael Obermair erstmals nach ihren Verletzungen wieder in der Startelf standen. Zwar hatten beide auch ihre Probleme im ersten Durchgang, aber in der Halbzeit haben sie "den Schalter umgelegt und uns zum Sieg getragen", betonte Kettemann. Durch den 4:3-Erfolg fuhr der SCP den fünften Sieg am Stück ein und setzte sich damit weiter oben fest. Als nächste Aufgabe steht das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden am kommenden Samstag auf dem Programm.