Erzgebirge Aue: Schmutziges 1:2 in Ingolstadt

Ein besseres Debüt kann es nicht geben, mit 1:2 gewinnen die Lila-Weißen auswärts in Ingolstadt. Dabei hatten die Hausherren deutlich mehr Anteile und Chancen über 90 Minuten und haderten mit Schiedsrichtergespann um Tobias Reichel. Mann des Spiels war Pascal Köpke, der nicht nur Nyland überlupfte, sondern auch Sören Bertram mustergültig bediente. Dank des Dreiers können sich die Veilchen im Mittelfeld der Tabelle festsetzen.
Köpke setzt den Lucky Punch
Keine 24 Stunden nach seiner Präsentation stand Hannes Drews bereits an der Seitenlinie. Gegen die Schanzer aus Ingolstadt vertraute das Trainerteam der zuletzt erfolgreichen Elf. Der Bundesliga-Absteiger war ähnlich schwach in die Saison gestartet wie die die Veilchen und war von Anfang an auf Wiedergutmachung aus. Die Audi Stadt ist kein schlechtes Pflaster für die Sachsen, noch nie verloren sie in der 2. Liga dort an der Donau. Mit sehr hohem und aggressiven Pressing versuchten die Schützlinge von Stefan Leitl früh die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. Gleich mit mehreren Spielern flogen die Ingolstädter auf die Auer Verteidiger zu und brachten die Veilchen in Bedrängnis. Der Spielplan der Hausherren schien auch aufzugehen, den Lila-Weißen fehlte in den ersten Minuten ein probates Mittel gegen das Ingolstädter Pressing. Doch wenn viele Spieler früh angreifen bleiben zwangsläufig Lücken. Christian Tiffert bekam im Mittelfeld eine Sekunde zu viel Zeit, spielte einen Steilpass auf Pascal Köpke, dieser lief der kompletten Schanzer Defensive davon und netzte ein, 0:1. Auch mit der Führung im Rücken bekamen die Erzgebirger keine wirkliche Ruhe und Balance auf den Rasen. Ingolstadt drückte und erzielte in der 32. Minute eigentlich den Ausgleich, doch der Assistent von Schiedsrichter Reichel hob zu Unrecht die Fahne bei dem Zuspiel auf Lex. Aue schleppte sich mehr schlecht als recht in die Pause.
Bertrams Premierentor
In der Halbzeit schienen sich die Ingolstädter viel vorgenommen zu haben, noch aggressiver attackierten sie den Auer Spielaufbau. Doch wieder stachen die Veilchen eiskalt zu, Nazarov holte sich die Kugel an der Mittellinie, und der schnelle Köpke bediente vor dem Tor mustergültig Sören Bertram, 2:0. Es war der erste Pflichtspieltreffer für Bertram im Veilchentrikot. Zweimal standen die Auer vor dem Ingolstädter Tor, zweimal klingelte es. Ingolstadt schaltete noch ein Gang nach oben und die Donaustädter schossen aus allen Lagen aufs Tor. Martin Männel glänzte auf der Linie und auch Wydra und Hertner verhinderten in der Schlussphase in letzter Sekunde einen Gegentreffer. Für Entlastungen, oder gar Konterangriffe konnte die Mannschaft von Hannes Drews nicht mehr sorgen. Mit drei Defensivwechseln rührten die Auer dicken Beton an und stellten sich mit Mann und Maus in ihren Strafraum. Und dieses Bollwerk hielt die drei wichtigen Punkte fest. Nur Lezcano gelang in der 84. Minute der Anschlusstreffer. Ein glücklicher Sieg für die Veilchen und gleich der erste Dreier für Hannes Drews als verantwortlicher Coach.
Am Ende stimmt das Ergebnis
Ganze 31 Torschüsse verbuchten die Ingolstädter in der Statistik, doch am Ende reichte das nicht für die Punkte. Aue siegt mit ungewohnter Kaltschnäuzigkeit, schnellen schnörkellosen Umschaltspiel und auch dank einer Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Dennoch wartet auf das Trainerteam von Hannes Drews viel Arbeit, zwar wurde der Ligafehlstart behoben und man holte zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen, doch es fehlt noch die Konstanz und Balance im Auer Spiel. Die Veilchenmannschaft zeigte in dieser Saison bereits viele Gesichter, es liegt nun am neuen Trainerteam die Schokoladenseite zu finden. Im Sturm scheint sich ein Trio gefunden zu haben. Nazarov, Köpke und Bertram waren an sechs der sieben Auer Treffer in dieser Saison beteiligt. Nach der Länderspielpause folgt nun eine straffe englische Woche, am kommenden Freitag kommt die Überraschungsmannschaft aus Kiel ins Erzgebirge. Gleich ein Wiedersehen für Hannes Drews, der aus der Ostseestadt ins Erzgebirge wechselte.