Erzgebirge Aue: Veilchen verpassen Befreiungsschlag

Nur 1:1, der FC Erzgebirge beendet das Fußballjahr 2017 gegen den 1. FC Heidenheim mit einem Unentschieden, dabei lagen die Veilchen bis kurz vor Schluss noch in Führung. In einer hitzigen und umkämpften Partie war es John Verhoek, der nach einer Ecke richtig stand und einnickte. Aue überwintert im unteren Tabellendrittel, allerdings nicht auf einem Abstiegsplatz.

Darmstadt reloaded?

Der Heimsieg gegen die Lilien hatte im Erzgebirge die Wunden der Derbypleite etwas gestillt, auf der Mitgliederversammlung am Freitag lobten Präsident, Trainer und Kapitän die starke Leistung aus dem Darmstadt-Spiel und versuchten die Derbyklatsche etwas zu kaschieren. Gegen die Gäste von der Ostalb bot Hannes Drews die gleiche Elf auf, lediglich Pascal Köpke kam für Albert Bunjaku in die Mannschaft. Und es schien der gleiche Film wie vor einer Woche zu laufen. Aue attackierte den Gegner im Spielaufbau und spielte sehr schnell und konzentriert in die Spitze, gleich die erste Torchance brachte die Veilchen in Führung. Nach starker Ablage von Dimitrij Nazarov erlief sich Cebio Soukou den Ball und schloss aus guter Position ab, bereits sein dritter Treffer in dieser Saison, 1:0. Und wie gegen Darmstadt hatten die Veilchen in der ersten Hälfte die Partie im Griff, mit einer stabilen Abwehrleistung und schnellen Kontern hatten die Heidenheimer große Mühe. Erneut zeigte Neuzugang John-Patrick Strauß eine starke Leistung auf der rechten defensiven Außenbahn und im zentralen Mittelfeld konnte auch Mario Kvesic mit seiner guten Übersicht punkten. Nach dem Seitenwechsel hätten die Veilchen dann den Sack zu machen können, in der 48. Minute spielte sich Dennis Kempe in den Strafraum, der Linksverteidiger zielte aus spitzem Winkel jedoch etwas zu hoch und die Kugel schepperte an die Latte. Torchancen und Strafraumszenen suchte man im zweiten Durchlauf vergebens, viele harte Zweikämpfe und Nickligkeiten im Mittelfeld prägten das Bild. Gleich vier Verwarnungen holten sich die Gäste ab, gefährlich vor das Tor kamen sie lange nicht. Auf der Zielgerade verloren die Erzgebirger jedoch immer mehr die Kontrolle, keine Entlastungsangriffe und viele unnötige Fouls und Standards. Und genau einer dieser Standards wurde den Veilchen dann zum Verhängnis, Ecke von rechts und Verhoek stieg in der Mitte am höchsten. Abgefälscht von Fabian Kalig und aus nächster Distanz war Martin Männel ohne Chance und so wurde aus dem Dreier nur ein magerer Punkt zum Jahrabschluss.

Zu viele vergebene Punkte

Erneut geben die Erzgebirger zwei schon sicher geglaubte Punkte ab, wie gegen Bielefeld fiel das entscheidende Tor in der letzten Spielminute. Schon zehn Zähler ließ man sich noch aus den Händen reißen, viel zu viele in nur 18 Spielen. Die nötigen Comeback-Qualitäten lässt dich Mannschaft um Pascal Köpke in diesem Jahr ebenfalls vermissen, nur in Hamburg konnte man nach einem Rückstand noch mit Zählbarem nach Hause fahren. In der Winterpause müssen die Stellschrauben vom Trainerteam neu gesetzt werden, nur mit der Mentalität und Entschlossenheit kann man in der 2. Liga Erfolg haben und seine Siege über die Zeit bringen. Aue fehlte die nötige Entlastung im Sturm, Pascal Köpke, Sören Bertram und Dimitrij Nazarov konnten keine Bälle festmachen und erzeugten gegen Ende nicht den nötigen Druck. Ein großgewachsener bulliger Stürmer könnte der Angriff gut gebrauchen, auch weil bei Köpke und Co. derzeit der Schuh klemmt.

Trügerisches Polster

Präsident Helge Leonhardt wünschte sich auf der Mitgliederversammlung unter der Woche einen Sieg gegen Heidenheim, allein schon damit er den Weihnachtsbraten voll genießen konnte. Auch mit 23 Zähler kann man im Erzgebirge zufrieden sein, lag man letztes Jahr um diese Zeit doch weit abgeschlagen im Tabellenkeller. Die 2. Liga bleibt weiterhin spannend und eng und so dürfen sich die Erzgebirger nicht mit der derzeitigen Ausbeute zufriedengeben, nur vier Zähler bleiben auf den Relegationsplatz. Mit Düsseldorf, Braunschweig, Nürnberg und Ingolstadt wartet zudem ein knüppelschweres Startprogramm auf die Männer aus dem Lößnitztal.

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