Erzgebirge Aue: Wieder drei Punkte auf dem Kiez?

Egal ob Dresden, Magdeburg oder Hamburg, an der Elbe verbessern die Veilchen gerne ihr Punktekonto. Der FC St. Pauli kann davon ein Lied singen, in zwölf Zweitligaspielen holten die Erzgebirger sechs Siege und verloren nur zweimal. Am Freitag geht es für Hannes Drews und seine Mannschaft wieder ans Millerntor, ob auf dem Rückweg drei Punkte im Gepäck sein werden?

Kiez wird zum Lazarett

Olaf Janßen ist nicht zu beneiden, gleich neun Spieler seines Kaders fehlen verletzt. Mit Philipp, Ziereis, Cenk Sahin und Aziz Bouhaddouz fallen gleich drei wichtige Säulen der Hamburger aus. Doch sportlich sieht es für die Kiezkicker gut aus, St. Pauli stellt das auswärtsstärkste Team der 2. Liga, rangiert mit 18 Zählern auf Rang sechs. Nur im eigenen Stadion stottert der Motor noch, erst einen Sieg konnte man am gutbesuchten Millerntor feiern. Somit dürfte für Olaf Janßen und die Hanseaten am Freitag gegen Aue nur ein Dreier zählen. Sein Gegenüber, Hannes Drews, hat hingegen die Qual der Wahl. In dem hart erkämpften Sieg gegen den Regensburger Jahn bewarben sich gleich mehrere Spieler für die Startelf. Malcolm Cacutalua hat seine Chance wahrlich genutzt und dürfte Fabian Kalig die Position streitig machen. Gleiches gilt für Dennis Kempe, der zuletzt für Sebastian Hertner verteidigte und den Siegtreffer entscheidend vorbereitete. Zudem kehren Sören Bertram und Clemens Fandrich zurück. Bis auf den rotgesperrten Dimitrij Nazarov kann Hannes Drews aus dem Vollen schöpfen. Doch egal wer für die Veilchen aufläuft, gegen die Paulianer und die große Kulisse am Millerntor muss sich jeder Punkt hart erkämpft werden. „Wir müssen ganz klar an die Leistung von Regensburg anknüpfen, was den Willen und die Einstellung betrifft“, sagte der Auer Übungsleiter.

Wie kommt Aue durch den Herbst?

Wenn die Tage rasch kürzer werden verblühen auch die letzten Blumen, bei den Veilchen war das im letzten Jahr nicht anders. Die schwere Armverletzung von Martin Männel warf seine Männer in der Hinrunde komplett aus der Bahn. Einzig beim FC St. Pauli konnte man noch gewinnen und trudelte Richtung Tabellenkeller, nur dank einer famosen Rückrunde konnten die Veilchen am Ende noch die Klasse halten. In dieser Saison wirkt die Mannschaft sensibilisiert, nach dem schwachen Start und dem Rauswurf von Thomas Letsch hievten sich die Veilchen schnell wieder ins Tabellenmittelfeld. Auch die kleine Minikrise mit zwei Pleiten am Stück beendeten die Auer frühzeitig mit einem Heimsieg gegen den Aufsteiger Regensburg. Bleibt die Frage, wohin geht es für die Lila-Weißen mit einem gesunden Martin Männel und einer stabilisierten Mannschaft in diesem Herbst? Bielefeld, Duisburg und Bochum, im November warten auf die Erzgebirger durchaus machbare Aufgaben. Die Veilchen haben das von Domenico Tedesco eingesetzte Spielsystem beibehalten. Aus einer defensiven Grundordnung und einer guten Balance wirkt die Mannschaft wesentlich ruhiger und gefestigter als noch im Vorjahr. Die Zeiten des Vollgasfußball sind im Erzgebirge erst einmal vorbei, sichere Pässe und ein gut abgedeckter Rückraum zeichnet die Auer aus. Keine Mannschaft in der 2. Liga läuft weniger als die Veilchen. In der Offensive setzen die Auer auf ein schnelles Umschalt- und Konterspiel, dabei ruhen die Hoffnung auf dem Dreiergespann Nazarov, Bertram und Köpke. Mit der Sperre des Aserbaidschaners dürfte nun Mario Kvesic an der Reihe sein, der Bosnier erzielte im Spiel gegen Jahn Regensburg seinen ersten Saisontreffer. Große Probleme haben die Sachsen immer noch bei Standards und hohen Bällen und auch in den Schlussminuten fehlt oft der letzte Biss, bereits fünf Gegentreffer fielen in der Schlussviertelstunde. Im vergangen Jahr holte Aue im Oktober und November nur vier magere Punkte, in diesem Jahr dürfte die Ausbeute höher ausfallen.

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