"Fällt mir ein Ei aus der Hose": Elfmeter-Frust und Sorgen beim SCP

Erstmals in diesem Jahr hat der SC Paderborn ein Zweitligaspiel nicht gewinnen können. Mit 1:1 trennten sich die Ostwestfalen von Holstein Kiel. Mit dem Punkt konnte Trainer Lukas Kwasniok leben. Bauchschmerzen hatte er dennoch genug: Zwei wichtige Spieler drohen länger auszufallen, zudem ärgerte ihn der gegen seine Mannschaft gegebene Elfmeter.

"Da verstehe ich die Fußball-Welt nicht"

Es war die 65. Minute, die Lukas Kwasniok im Nachgang so ärgerte: Unter Bedrängnis seines Gegenspielers kam Paderborns Marco Schuster leicht mit dem Arm an den Ball. Selbst die Kieler protestierten kaum, dennoch entschied Schiedsrichter Wolfgang Haslberger auf Elfmeter. Fabian Reese nutzte die Gelegenheit, erzielte den 1:1-Endstand. "Wenn das ein Elfmeter ist, da fällt mir ein Ei aus der Hose", brachte SCP-Coach Lukas Kwasniok seinen Unmut auf kreative Art und Weise zum Ausdruck. "Es war schon sehr überraschend, dass man sich das nicht anschaut und keine Info aus dem Keller kommt. Da verstehe ich die Fußball-Welt nicht."

Er wollte damit aber nicht die Leistung der Hausherren aus dem Norden schmälern. Die KSV habe "mindestens diesen einen Punkt" verdient gehabt. Die Kieler seien "über 90 Minuten die etwas bessere Mannschaft gewesen auf überschaubarem Niveau". Beide Teams hatten "einige eklatante Böcke im Spiel", meinte Kwasniok. Dies sei der Tatsache geschuldet gewesen, dass beide Mannschaften mit einigen Ausfällen zu kämpfen haben. Auch in Paderborn seien die Spieler "nach und nach weggebrochen". So meldete sich Marvin Pieringer kurzfristig ab. Der Stürmer war in der letzten Aktion des Trainings am Freitag umgeknickt. Eine MRT-Untersuchung am Montag soll Aufschluss über die Verletzung geben. 

Sorgen um Obermair und Leipertz

Not macht erfinderisch, so stellte Kwasniok mit Maximilian Rohr einen Innenverteidiger in den Sturm. Der 27-Jährige, den Kwasniok 2019 einst nach Jena lotste, ist gelernter Offensivspieler, kennt diese Position also. Das machte sich nach 31 Minuten bezahlt, als Rohr mit dem Kopf zur Stelle war und die Führung erzielte. Doch es war der einzige Höhepunkt für die Mannen von der Pader. Denn nicht nur der Sieg ging verloren, sondern mit Rapahel Obermair und Robert Leipertz auch noch zwei weitere Spieler.

Obermair musste ins Krankenhaus, bei ihm wurde unter Narkose die Schulter wieder eingerenkt, was vor Ort nicht gelang. Leipertz wurde von Kiel-Schlussmann Tim Schreiber bei einer Grätsche am Fuß getroffen. "Das ist das Wadenbeinköpfchen ratsgehüpft. Er hat starke Schmerzen. Wir müssen abwarten und die Daumen drücken", teilte der Coach mit. Zudem sah Kapitän Ron Schallenberg die fünfte gelbe Karte, wird beim Heimspiel am Freitag gegen den FC St. Pauli gesperrt fehlen. Die Personal-Lage beim Tabellenvierten, der am Ende des Spieltages vier Zähler hinter Rang drei liegen könnte, wird somit immer angespannter.

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