Falls Hecking scheitert: "Übernehme die komplette Verantwortung"

Der 1. FC Nürnberg ist in eine sportliche Situation geraten, in der Sportvorstand Dieter Hecking das Ruder als Interimstrainer übernehmen wird. Sollte er den Kampf um den Klassenerhalt verlieren, dann trägt der 58-Jährige die komplette Verantwortung und würde die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Doch soweit soll es gar nicht kommen.

"Es geht nicht um Dieter Hecking"

Drei Niederlagen aus vier Rückrunden-Spielen haben den FCN in die prekäre Lage gebracht, dass er Vorsprung vor den Abstiegsplätzen nur noch zwei Punkte beträgt. Nach der 0:5-Klatsche gegen Heidenheim trennte sich Dieter Hecking von Cheftrainer Markus Weinzierl, um selbst an die Seitenlinie zu treten. Gegenüber "Sky" bekräftigt der 58-Jährige eine deutliche Botschaft: "Ich habe mitbekommen, wie das von außen bewertet wird. 'Jetzt muss er sich selbst retten', habe ich gelesen. Darum geht es nicht. Es geht nicht um Dieter Hecking. Es geht darum, dass wir beim 1. FC Nürnberg eine sportliche Situation haben, die nicht gewollt war, indem wir in diesem Jahr um den Abstieg spielen."

Dennoch war dem Interimstrainer klar, dass sein gesamtes Engagement beim FCN auf dem Spiel steht. "Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich, in der Doppelfunktion die Saison einigermaßen gut zu Ende zu bringen. Dann werden wir weitersehen. Es geht nicht darum, ob ich meinen Job als Sportvorstand verliere oder nicht. Wenn es so sein sollte, dann ist es so", stand Hecking der düsteren Prognose mit Gelassenheit gegenüber. Denn der 58-Jährige habe die Verantwortung freiwillig übernommen, er hätte es "nicht machen müssen". Einen neuen Trainer in einer brenzligen Situation zu installieren, der wieder eine eigene Eingewöhnungszeit braucht, sah Hecking nicht als sinnvolle Lösung an.

Hecking verschließt sich nicht vor Kritik

Mit Markus Weinzierl habe er seit der Entlassung nicht mehr gesprochen. Seine Ansicht der Dinge wollte Hecking allerdings nicht als Kritik an dem Fußballlehrer verstanden wissen. "Er hat aus seiner Sicht erklärt, woran es liegen könnte, weshalb der Erfolg nicht gekommen ist. Ich habe das anders gesehen – sonst hätte ich es jetzt nicht selbst gemacht. Das war es dann auch", so der FCN-Sportchef. Dass der Kader Schwächen habe und in seiner Ausgewogenheit nicht zusammen passe, wolle Hecking als Kritik nicht ignorieren - sondern zu einem späteren Zeitpunkt bewerten. "Den Schuh werden wir uns anziehen, wenn die Saison vorbei ist", kündigte er an.

Dass die Ziele des FCN insgesamt in dieser Saison höher gesteckt waren, spielt keine Rolle mehr. Wenngleich Hecking betonte, dass es nie der Aufstieg war. Nun geht es um den Klassenerhalt. "Der Verein wird dann auch reagieren, wenn es schiefgeht. Dessen bin ich mir komplett bewusst, aber das macht jetzt nichts mit mir. Deshalb schlafe ich nicht ruhiger oder unruhiger. Ich übernehme die Verantwortung für die jetzige Situation. Zu 100 Prozent. Da, wo wir stehen, ist meine Verantwortlichkeit", stellte Hecking klar. "Ich übernehme die komplette Verantwortung für das, was wir vorfinden und mit aller Konsequenz am Saisonende, sollte das schiefgehen." Doch davon will am Valznerweiher niemand ausgehen.

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