FCM bringt sich wieder um den Lohn: "Ein Abziehbild der Saison"

Das letzte Hinrundenspiel gegen Düsseldorf war symbolhaft für die bisherige Saison des 1. FC Magdeburg. Zum wiederholten Male zeigte der FCM zwei unterschiedliche Gesichter innerhalb einer Partie, verlor nach dem 2:0-Pausenstand komplett den Faden und stand am Ende wieder mit leeren Händen da.
"Das Spiel hätten wir so nicht aus der Hand geben sollen"
Nicht nur der Gegner, sondern auch der Spielverlauf bot am Samstagnachmittag viele Parallelen zum Pokalspiel vor elf Tagen. Das Gastgeber hatte Düsseldorf im ersten Durchgang voll im Griff und führte verdient mit 2:0. Doch den Beginn der zweiten Halbzeit verschlief Magdeburg und bekam prompt die Quittung. "Wir kriegen in klarer Überzahl das Tor gegen uns", monierte Trainer Christian Titz auf der Pressekonferenz nach der Partie. Damit nahm das Unheil seinen Lauf, denn es war nicht die einzige Situation, in der die Abwehr schlecht aussah. "Beim 2:2 verteidigen wir es wieder ganz schlecht auf der letzten Linie, rücken nicht ein, stellen nicht zu."
Und es kam noch dicker. Daniel Elfadli gab den Ball vor dem eigenen Strafraum her und leitete das dritte Gegentor ein. Es sind solche individuellen Fehler, die den Blau-Weißen auf regelmäßiger Basis unterlaufen und ihnen Punkte kosten. "Dieses Spiel war ein Abziehbild von vielen Spielen, wo wir viele Dinge auch fußballerisch kontrollieren, aber wir uns dann um den Ertrag bringen. Das Spiel hätten wir so nicht aus der Hand geben sollen", beklagte Titz. Obendrein vergab sein Team zwischen den Gegentoren einige gute Möglichkeiten, um dem Spiel eine andere Wendung zu geben.
"Jeder einzelne muss sich hinterfragen"
Unter dem Strich bleibt, dass der FCM zu fehleranfällig ist und es dem Gegner zu einfach macht, Tore zu schießen. Nur vier Klubs haben öfter getroffen als die Magdeburger und dennoch stimmt das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag oft nicht. "Zwei Dinge haben sich über die Saison durchgezogen, dass wir in der Endkonsequenz des Verteidigens Fehler machen, die auf diesem Niveau vom Gegner bestraft werden. Da fehlt uns dieser letzte Schuss an Konsequenz, dass wir die Dinge besser machen." Außerdem führt die offensive und risikoreiche Spielweise bisweilen dazu, dass die Mannschaft bei Ballverlust zu offen steht.
Schon das dritte Mal in der laufenden Saison gab Magdeburg eine Zwei-Tore-Führung her. Ein wiederkehrendes Phänomen, das Kapitän Amara Condé fragend zurücklässt. "Die Balance stimmt nicht. Da muss man sich auch die Frage stellen: Woran liegt es? Jeder einzelne muss sich hinterfragen. Wir müssen es am Ende reifer zu Ende spielen." Wie schon im letzten Jahr gehen die Elbestädter mit einer Niederlage in die Winterpause und müssen an einigen Stellschrauben drehen, um in der Rückrunde stabiler aufzutreten.