FCN-Coach Hecking sauer: "… dann kommt der Kopf ins Spiel"

Ungläubig richteten die meisten Spieler des 1. FC Nürnberg den Blick immer wieder nach oben und konnten ihre Enttäuschung bei der Verabschiedung von den Fans nicht verbergen. Durch beinahe fahrlässige Schlafmützigkeit beim 3:3 gegen Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern nach zweimaliger Zwei-Tore-Führung müssen die Franken auch drei Runden vor Saisonschluss noch um den Klassenerhalt bangen.

"Dem Gegner drei Tore geschenkt"

FCN-Trainer Dieter Hecking bemühte sich erst gar nicht um Beschönigungen. "Wir haben dem Gegner drei Tore geschenkt", ärgerte sich der Coach in der Pressekonferenz über den verspielten Befreiungsschlag im Abstiegskampf durch zwei Gegentreffer in den letzten drei Minuten der regulären Spielzeit: "Mit dem 2:1 und dem 3:2 haben wir dem Gegner nochmal die Chance gegeben zurückzukommen."

Auch der minimale Sicherheitsabstand von vier Punkten außerhalb der unmittelbaren Reichweite zu Arminia Bielefeld auf dem Abstiegsrelegationsrang konnte Heckings Laune nicht wirklich heben: "Nach so einem Unentschieden ist es schwierig, das Positive rauszuziehen." Jens Castrop, Schütze des nur vermeintlich vorentscheidenden 2:0 (40.), sprach denn auch auf der Vereinshomepage nicht von ungefähr über eine "gefühlte Niederlage".

Bei der Suche nach Erklärungen für die schwer nachvollziehbaren Nachlässigkeiten in der Schlussphase vermutete Hecking mentale Gründe. "Da kommt dann Welle um Welle, was es schwierig macht. Bei 3.2 kommt dann der Kopf ins Spiel", analysierte der 58-Jährige. Warum die Schlussoffensive der zuvor in sieben Auswärtsspielen torlos gebliebenen Pfälzer sein Team nach den Treffern von Mats Möller Dähli (35.), Castrop und Kwadwo Duah (50.) beim Stand von 3:1 überhaupt noch verunsichern konnte, ließ der Ex-Profi offen.

"Schütteln und Enttäuschung aus den Köpfen kriegen"

Trotz des Dämpfers und insgesamt nur einem Erfolgserlebnis in den vergangenen sieben Spielen kann der "Club" das Kapitel Abstiegskampf zumindest für die laufende Saison womöglich schon am Freitag beim fast geretteten Aufsteiger 1. FC Magdeburg mit einem Happy End abschließen. Denn bei für Nürnberg idealem Verlauf des drittletzten Spieltages würde Heckings Mannschaft mit einem Sieg an der Elbe schon vor den zwei abschließenden Begegnungen mit Hansa Rostock und beim SC Paderborn alle Zweifel endgültig beseitigen.

Entsprechend richtete der Coach den Blick auch schon auf das Duell in Magdeburg. "Wir müssen uns jetzt schütteln und unsere Enttäuschung schnell aus den Köpfen kriegen, damit wir ins Magdeburg wieder gut aufgestellt sind", forderte Hecking.

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