Fortuna: Comeback-Qualitäten und fehlende Cleverness

Mit Fortuna Düsseldorf ist es wie mit dem berühmt-berüchtigten Glas Wasser. Die einen sagen, dass es halbvoll ist, während die anderen von einem halbleeren Glas sprechen. Es liegt ganz im Auge des Betrachters. Ähnlich verhält es sich auch bei den Düsseldorfern, die positive und negative Ansätze im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC bieten konnten. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte. Es gab gute Ansätze, jedoch auch einige verbesserungswürdige Dinge im Hinblick auf die kommenden Spiele.

Konsequent im Torabschluss

Es fällt sichtlich schwer, die Partie von Fortuna Düsseldorf vernünftig zu analysieren. Auf der einen Seite muss man die Charakterstärke des Tabellensechsten löblich erwähnen, denn mehr als 60 Minuten spielte man in Unterzahl. Dennoch gab es einige Mankos zu erkennen. Bereits in der ersten Halbzeit, als die Rheinländer noch nicht in Unterzahl agierten, war die Passivität im Offensivspiel jedoch frappierend. Der KSC übernahm klar die Spielkontrolle und erarbeitete sich ein klares Übergewicht im Mittelfeld. Auf den Außenbahnen hatten die Schützlinge von Coach Oliver Reck meist das Nachsehen. Dennoch muss man die Cleverness im Angriff positiv hervorheben, denn nach einer Stunde Spielzeit gelang nach einem präzisen Freistoß ausgerechnet durch Rückkehrer Oliver Fink per Kopf der Ausgleichstreffer. Diese Comeback-Qualitäten einer Mannschaft in einer schwierigen Situation so zurückzukommen, sollte wahrlich Mut machen. Darauf lässt sich aufbauen, denn es zeichnet ein Spitzenteam aus, dass auch nach einer schwachen Leistung etwas Zählbares mitgenommen werden kann.

Verdienter Punkt trotz „fehlender Nadelstiche“

Es fehlte spürbar an der notwendigen Präsenz in den Zweikämpfen. In den kommenden Partien sollte daran gearbeitet werden, dass mit mehr Mut im Angriffsspiel agiert wird. Dies wird ohne Bruno Soares passieren, der seine fünfte gelbe Karte erhalten hat. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff ist der 18-jährige Jonathan Tah mit der gelb-roten Karte des Spielfeldes verwiesen worden. Beide Sünder haben sich in den Zweikämpfen ungeschickt angestellt. Wenn bis zum Saisonende um den Aufstieg mitgespielt werden soll, sollte man sich zukünftig nicht mehr so massiv selbst schwächen. Insgesamt haben die Düsseldorfer Verantwortungsträger jedoch Zufriedenheit nach diesem Punktgewinn demonstrieren können. „Mit diesem Unentschieden können wir sehr gut leben.“ Ähnlich argumentierte auch Reck: „Der Punkt ist absolut verdient. Allerdings hatte ich mir erhofft, dass wir noch mehr Nadelstiche nach vorne setzen – auch in Unterzahl. Jetzt wollen wir in den beiden Heimspielen gegen Aue und Nürnberg richtig was einfahren.“ Dieses ambitionierte Unterfangen soll mit einer Viererkette durchgeführt werden.

 

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