Frust bei Hannover 96: "Viele Gründe für die Niederlage"

Hannover 96 rutscht in der Tabelle immer weiter ab. Die 1:2-Niederlage am Freitagabend gegen Darmstadt 98 war hierfür ein Symbolbild. Wieder einmal konnte eine Führung erzielt werden, doch ein erneutes Mal stand Hannover mit leeren Händen da. Entsprechend gefrustet zeigten sich die Akteure, die diverse Ursachen für die erneute Pleite ausmachten.
Führung als Makel
Viermal gingen die Hannoveraner in den letzten vier Spielen in Führung – und nur beim 3:1-Sieg gegen Darmstadt kam dabei am Ende etwas Zählbares bei herum. Nach diesem Muster verlief auch die Begegnung mit Darmstadt am Freitagabend. Trotz Führung durch Ducksch (50.) kurz nach der Pause infolge einer schwachen ersten Hälfte, sollte am Ende eine Niederlage stehen. Es war die fünfte aus den vergangenen sechs Spielen. "Natürlich dürfen wir nach einer Führung einfach nicht so schnell den Ausgleich kassieren und schon gar nicht noch verlieren", zeigte sich Torschütze Ducksch nach dem spielentscheidenden Darmstädter Doppelschlag (55./68.) durchaus gefrustet.
Stoff für Frust war auch die erste Halbzeit, die torlos blieb. "Wir haben heute kein gutes Zweitligaspiel gesehen" wusste auch 96-Chefcoach Kenan Kocak, der ein "chancenarmes Spiel" gesehen habe, bei dem sich "viel zwischen den Sechzehnern abgespielt" habe. Auch mit dem eigenen spielerischen Ansatz habe sein Team "nicht den besten Tag erwischt". So habe die Mannschaft es nach der Führung nicht geschafft, "Ruhe in unser Spiel zu bekommen". Entsprechend dann das Endergebnis, das die Sechsundneunziger auf Platz 13 in der Tabelle fallen ließ. Neun Punkte Vorsprung auf den Abstiegsplatz bei noch drei ausstehenden Spielen sollten allerdings trotz schwacher eigener Leistung auch nicht mehr zu allzu großen Sorgen führen.
"Unterdurchschnittliche Bilanz"
Noch deutlicher wurde im Anschluss Stürmer Hendrik Weydandt, der "viele Gründe für die Niederlage" ausmachte. Der Hauptgrund sei es für den 25-Jährigen gewesen, "dass wir es nicht geschafft haben, die Führung auszubauen. Generell haben wir uns heute zu wenige Chancen erspielt und waren im letzten Drittel nicht zielstrebig genug", bilanzierte der Stürmer, der in dieser Spielzeit bisher auf vier Saisontreffer kommt. Den abschließenden Grund verortete er indes in der Defensive: "Dann kassieren wir kurz nacheinander zwei Gegentore, und so kippt das Spiel."
Vorwerfen lassen müsse sich die Mannschaft, in den letzten Spielen "eine absolut unterdurchschnittliche Bilanz" zu haben. Nur eines der letzten elf Spiele konnte gewonnen werden. Hannover 96 belegt in der Rückrunden-Tabelle lediglich Platz 16. "Jeder von uns hat höhere Ansprüche", versicherte der Sturm-Hüne, doch derzeit fehle "einfach Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen". Dies komme nur durch Erfolgserlebnisse. Drei Spiele können die Mannen aus der Landeshauptstadt ebendiese noch erlangen, doch die Gegner aus Kiel, St. Pauli und Nürnberg werden wohl etwas dagegen haben. Dennoch versicherte Weydandts Sturm-Partner Ducksch, dass die Mannschaft versuche, "es in den letzten drei Spielen besser zu machen".