Funkel fordert Ellenbogen: "Es geht nur über den Kampf!"

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Trendwende unter Friedhelm Funkel noch nicht geschafft. Nun steht bereits das wichtige Spiel beim F.C. Hansa Rostock an. Am Samstag (13 Uhr) müssen die Roten Teufel liefern - und zwar über Einsatzwille, Kampf und Ellenbogeneinsatz, wie der Cheftrainer forderte. Die Taktik sei zweitrangig, solange die Spieler ihre Körperlichkeit auf den Platz bekommen.

"Entscheidend ist die Einstellung"

Die Derby-Niederlage gegen den Karlsruher SC (0:4) wirkte nach. Dass die Frustration bei den Roten Teufeln nach einer solchen Darbietung wuchs, lag für Friedhelm Funkel auf der Hand. "Das sollte man nicht schönreden. Das hat auch kein Spieler gemacht. Sie wissen, dass sie in der Bringschuld sind", ordnete der 70-jährige Coach nach dem Debakel im eigenen Stadion ein. "Mit einer anderen Herangehensweise kann man auch Spiele verlieren. Aber so dürfen wir es nicht nochmal machen."

Zumal es für die Lautrer nun Schlag auf Schlag weitergeht, denn der Keller-Gipfel in Rostock steht an. "Wir können viel reden, viel sprechen, viel vorbereiten. Aber entscheidend ist immer noch, was auf dem Platz passiert. Das ist ein Spruch von Otto Rehhagel, der heute immer noch Gültigkeit besitzt", forderte Funkel von seinen Spielern. Das Stichwort sei die Körperlichkeit, in der die Roten Teufel zulegen müssen. "Die Taktik ist immer ein Stück weit wichtig, aber zweitrangig", so der Cheftrainer. "Entscheidend ist die Einstellung. Dann kannst du Spiele auch mit Vierer-, Fünfer- oder Sechserkette gewinnen." In dieser Hinsicht sei das Team am Betzenberg jedoch schlichtweg eine "brave Mannschaft". Viel zu brav? "Es geht nur über den Kampf!", so Funkel.

Funkel vermisst Führungsspieler

"Der ein oder andere muss mal unangenehm werden. Auch den Mitspielern gegenüber. Mit Friede, Freude, Eierkuchen erreichst du keine Ziele", so der erfahrene Coach. Die Führungsspieler im FCK-Kader haben sich Funkel noch nicht offenbart. Ein Kopfproblem habe der 70-Jährige dagegen auch nicht ausgemacht. "Wenn jemand im Training nicht so mitzieht, wie ich mir das vorstelle, dann bleibt derjenige zuhause und ist nicht dabei", stellte Funkel klar. "Wenn jemand aber vom Kopf her Probleme hat, dann werde ich mit ihm sprechen. Aber das habe ich noch nicht erkannt. Die nächsten Spiele werden aber zeigen, wie ich und auf was ich reagieren muss."

Allerdings habe der FCK keine Zeit zu verlieren, schon die anstehende Länderspielpause im März sei vielleicht schon zu spät für wichtige Erkenntnisse. Umso mehr betonte Funkel die Wichtigkeit des körperlichen Einsatzes. "Ich möchte sehen, wer bereit ist, vorwegzugehen und anzuecken. Im Moment sehe ich da noch keinen Spieler", so der FCK-Coach. "Ich möchte wirklich nicht von früher sprechen, aber manchmal hätte ich gerne, dass die heutigen Spieler die Trainingseinheiten unter Feldkamp erlebt hätten. An den damaligen Verteidigern wären sie nicht vorbeigekommen. Da waren die Ellenbogen auf Augenhöhe, da rappelte es richtig."

"Müssen mehr tun"

Diese Mentaltität wünsche er sich nun von seiner Mannschaft, um das "ganz, ganz wichtige Spiel" in Rostock auf Seiten des FCK zu ziehen. Eine Erkenntnis war im Training bereits gereift. "Ich habe erkannt, dass wir mehr tun müssen, um über 90 Minuten unsere Leistung auf den Platz zu bringen", erklärte Funkel - und stellte sich schützend vor die Mannschaft: "Ich spreche niemals jemandem den Charakter ab, aber davon brauchen wir mehr auf dem Platz. Natürlich haben wir das Format, die Klasse zu halten." Fehlen werden Hendrick Zuck (Kreuzbandriss) und Philipp Klement (Oberschenkelverletzung). Auch für Philipp Hercher und Frank Ronstadt kommt die Partie in Rostock noch zu früh.

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